Red Centre

Dienstag morgen ging es dann los! Kurz nach sechs abgeholt und zum letzten Mal mit Dach über dem Kopf übernachtet… Die nächsten vier Nächte wurde dann ins Swags geschlafen, etwas wie ein Outdoor-Schlafsack mit ein wenig Matraze und Kopfkissen drin.
Wie alle Touren auch, geht es am ersten Tag natürlich zum Uluru. Das sind von Alice Springs aus 450km, mit Zwischenstopps an einer Kamelfarm und dem einzigen Bottleshop für die Tour. Auf dem Weg zu Uluru findet sich auch Fooluru:

Das ist Mt Connor und ist ein verdorbener Berg (lt Aborigines). Viele Touristen fallen drauf rein und denken, sie hätten Uluru schon gesehen… Man muss schon sagen, der erste Blick auf den roten Felsen ist schon ein magischer Moment. Zwischen Sanddünen hindurch kommt auf einmal am Horizont ein grau-rotes Etwas zum Vorschein. Dann geht es noch unzählige Kilometer weiter auf dem Highway, immer mit Blick auf Uluru. Von der Sunset Viewing Area gab’s dann die ersten Fotos:

Und da der so klein ist der Fels, sprang ich da einfach mal rüber!

Zu mittag gab es Sandwiches, mit vielen frischen Zutaten. Das sollte es dann auch die anderen vier Tage geben… Anschließend ging’s dann zum Fels und so rot ist der gar nicht. Raufklettern durfte man auch nicht, zu heiß und außerdem ist das nicht im Einklang mit den Aborigines, für die die Besteigung des Felsens Teil einer Zeremonie ist. Also sind wir von Höhle zu Höhle gelaufen und haben ein paar Geschichten über die Sichtweise der Ureinwohner gehört.

Bin dann noch mit zwei Franzosen halb um den Fels herum gelaufen, keiner wollte ganz rum und alleine wollte ich auch nicht. Anschließend wurde dann der Sonnenuntergang betrachtet. Wie alle Touren, ist das natürlich ein Muss und so war die Uluru Sunset Viewing Area für die Busse auch schon gut gefüllt, als wir mit Snooty (Name des Busses) da ankamen. Da wurden Buffets aufgebaut…

Wir schleppten Sekt und Cracker auf ne Düne rauf und ließen da die Korken knallen!

Irgendwie war der Sonnenuntergang dann nicht so übelst spektakulär und so gab es auch andere Sachen zu fotografieren, wie Kaja Tjuta:


Anschließend ging es dann zurück ins Ayers Rock Resort, dem einzigen Campground in der Nähe. Wir schliefen aber abseits der anderen Gruppen. Zum Abend gab es Känguruh-Curry, bevor man in die Swags hüpfte. Party wurde nicht gemacht, schließlich war der Wecker für 0400 gestellt…

Also früh hoch und noch vor dem Frühstück losgefahren. Swags zusammen gerollt und verstaut und dann um Punkt 0500 als der Nationalpark die Pforten öffnete, an allen wartenden Autos vorbeigerauscht, da wir die Tickets schon hatten :). Die meisten Touren fahren zur Uluru Sunrise Viewing Area, für uns aber ging es zur Kaja Tjuta Sunrise Viewing Area. Da war natürlich weniger los und der Anblick war einfach besser. Frühstück wurde dann oben auf einer Düne gezaubert. Blick auf Uluru war auch inklusive, weshalb die meisten sich nach Osten orientierten:


Aber viel schöner waren die Olgas:

Leider waren wir so nahe dran, dass meine Kamera nicht alle 36 Felsen drauf bekam. Anschließend ging es dann zur Wanderung durch’s Valley of the Winds. Das wird normalerweise um 11Uhr geschlossen, wegen der Hitze. Bis dahin wollten wir schon wieder zurück sein und so ging es gegen halb acht auch los. Da war der Carpark natürlich schon gefüllt und ne andere Gruppe kam uns entgegen, als wir gerade zwei der neun Kilometer hinter uns gebracht hatten. Es folgen nun einfach mal ein paar Fotos. Wirklich heiß war es allerdings noch nicht.



Gegen elf waren wir dann auch wieder am Bus und es ging zurück nach Yulara, dem Ayers Rock Resort. Wahnsinn, dass gegen viertel vor Elf noch einige Eltern ihre schon müden und nicht wirklich begeisterten Kinder auf den Walk schleppten… Sandwiches gab es diesmal am Swimming Pool. Nach ausgiebiger Mittagspause ging’s zum Mt Connor Lookout, auf der anderen Seite gab’s dann auch noch einen der vielen Salzseen:


Weiter ging’s auf dem Highway, bis der Tourguide auf einmal abbremste und nach links ins Outback abfuhr. Weiter ging es über „Felder“, die von Pferden und Rindern, und halt auch von wilden Kamelen bevölkert sind. Es wurde Feuerholz gesammelt und dann ging es mit ein wenig Off-road-Feeling den alten Uluru-Highway entlang. Bis zur Kings Creek Station, dem nächsten Overnight campground ging es dann aber wieder auf geteertem Highway entlang… Da wurde dann wieder in den Swimming Pool gesprungen und das Abendessen vorbereitet. Ein anderer Bus war da auch noch, aber da wir richtig Outback-Feeling gebucht hatten, ging es noch fünf Kilometer Dirtroad am Flugfeld für die Royal Flying Doctors entlang zu einem kleinen Schuppen. Witzigerweise gab es aber ne Dusche und ne Toilette mit Spülung. (Die ersten paar Kilometer Wasser sind dann halt auch relativ warm :)). Lagerfeuer wurde entzündet und Swags als Sitze positioniert:

Besuch gab es auch noch von ein paar wilden Kamelen, die durch unser Camp streunerten:

Dann Sonnenuntergang fotografiert, während Steve (Tourguide) das Abendbrot zubereitete…

Heute gab es Hühnchen mit ganz viel Gemüse vom BBQ. Als Highlight gab es dann heute Känguruh-Schwanz. Der war die letzten Wochen immer ausverkauft gewesen, wir bekamen aber welche :). Ein wenig geekelt hat man sich schon, aber geschmeckt hat der wirklich gut. War allerdings fettig, da die Roos den Schwanz als Schwungkörper beim Springen benutzen. Dafür gibt es Minuspunkte. Zubereite wurde er, indem die Haut und Haare im Feuer verbrannt und abgeschabt wurden und anschließend wurde er in Alufolie eingewickelt und etwa eine Stunde in die Glut gelegt. Das Fleisch schmeckte dann wie ein Mix aus Wild und Lamm, ohne Fett durchaus delicious:

Am dritten Morgen ging es natürlich auch wieder früh hoch, aber ein wenig später. Nächster Walk war King’s Canyon. Begonnen ebenerdig mussten erstmal ein paar Treppenstufen erklommen werden um oben auf den Klippen herum zu wandern:

Da der erste Teil relativ schattig war, gab es viele Geschichten und Erklärungen zu hören. Dinosaurier-Palmen wuchsen da und auch Kautaback, der am besten mit Asche gefuttert wird (kein Scherz).


Ja, auf dem Foto sieht man das Fliegennetz, ein essentieller Ausrüstungsgegenstand für Wanderungen in Australien.

Im Garden of Eden wurde dann kurz gebadet, Reinspringen hätte zur Folge gehabt, von der Tour ausgeschlossen zu werden…


Dann ging es wieder hoch auf die Klippe und weiter an beeindruckenden Felsformationen entlang.

Wildlife gab es natürlich auch:

Am Ende ging es eine Treppe wieder nach unten und zurück zur Kings Creek Station, wo es heute mal statt Wurst richtige Burger auf die Sandwiches gab. Dazu wurde der Rest Sekt vom Dienstag vertilgt. Es ging dann wieder zurück Richtung Alice Springs. Da wir ein off-road-Fahrzeug hatten, mussten wir nicht den Umweg über den Lasseter Highway nehmen, sondern konnten 100km über nen off-road-Highway fahren: Zwischenstopp mit Frisbee-werfen!

Zurück auf dem Stuart Highway wurde mit dem Landcruiser getroffen, der die fünf-Tages-Tourler bewegen sollte. Die drei-Tages-Tourler fuhren mit dem großen Truck wieder zurück nach Alice Springs. Da wechselt man das Auto und hat gleich eine Panne, mitten auf der einzigen Zugstrecke im Umkreis von tausenden Kilometern:

Weiter ging es 90km off-road, inklusive Feuerholz sammeln und wilde Tiere anschauen… Die Nacht verbrachten wir in der Oak Valley Aboriginal Community, allerdings waren wir doch ein wenig abseits des geschehens und da wohnt auch nur eine Familie.

Am nächsten Morgen gab uns Rob, der Vater der Community und Besitzer dieses 30km²-Landstriches eine kleine Tour über sein Gelände. Fossilien von den Inlandseen, die Australien vor 350 und 700 Millionen Jahren überdeckten. und auch noch mehr Felsen. Höhlenmalereien der Ureinwohner
.
Insgesamt nicht so wirklich spektakulär, aber schon irgendwie beeindruckend. Die Community versorgt sich selbst, hat Solarstrom, Computer und Telefon! Also Topmodern! Es ging dann weiter nach Alice Springs zurück, wo wir eigentlich Alkohol kaufen wollten, aber die haben in Alice Springs sehr strenge Regeln für die Bottle-Shops, was zur Folge hatte, dass es für den letzten Abend keinen Booze geben sollte. Aber vor dem Abendbrot würde es noch in einen pub gehen…
Wir fuhren dann von Alice gen Westen, in die Western MacDonnell Ranges. Da gab es ein paar Waterholes zum Schwimmen, hier das größte permanente in Central Australia (Name vergessen).
Hier waren einige Jungs (nicht von unserer Tour) so verrückt und sind aus etwa 12 meter Höhe von den Klippen gesprungen — Dabei kamen sie weniger als einen Meter von den Felsen im Wasser an.
Weiter ging es dann zur Ormiston Gorge, auch hier konnte man wieder baden. Bei diesem herrlichen Anblick entschieden wir uns für eine Wanderung durch die Schlucht am nächsten Morgen:
Steve meinte, dies sei die beste Wanderung in Central Australia. Also früh aufstehen… Es ging dann noch kurz in den Pub und anschließend zum Campground für die letzte Nacht, der einzige ohne Toilette und fließend Wasser:

Um 0400 klingelte wieder der Wecker, um halb sechs waren wir an der Schlucht und bereit fürs Wandern… Es folgen nun ein paar Bilder von der Wanderung und dem Sonnenaufgang. Wirklich beeindruckend und besser als alle anderen Walks bisher!



Nachdem wir den Hügel erklommen hatten, machten wir ne Weile Pause und gaaaaanz viele Fotos.



Da war es dann schon ein wenig heller:

Es ging dann weiter über die Ebene und zurück zum Fluss, dann Richtung Schlucht:



Hier gab es dann leider ein kleines Problem: Umdrehen oder durchs Wasser waten. War zum Glück nicht einmal knietief. Vor drei Wochen ging das noch bis zur Brust…

Auch hier tummeln sich die Dragons:


Viereinhalb Stunden waren wir für die knapp 8km unterwegs. Aber Fotos machen und über Felsen klettern kostet halt seine Zeit. Warm war es auch einigermaßen, aber nicht heiß, dank den Wolken. Der letzte Tag brachte dann auch zum ersten Mal bewölkten Himmel mit sich und Regenwolken zogen auf. Lunch gab es beim Gosse Bluff View, einem Meteoriten-Krater. Leider nicht so gut sichtbar, eher noch ein Fooluru:

Weiter ging es über Gravelroad Highway zum Palm Valley. Jetzt wurde der Allrad-Antrieb mal richtig ausgenutzt… Anhänger abgekoppelt und dann wurde richtig durchgeschaukelt. Die Fahrt (30min) war aber der Hammer, zwar langsam, aber über Stock und Stein, und durchs Wasser:

Palm Valley selbst ist dann nicht so spektakulär, ein paar große Palmen halt:



Und das war dann auch das letzte Highlight auf der Reise. Vom Allrad-Fahren gibt es nur lange und schwere Videos… Es ging dann den geteerten Highway zurück und beim Hostel abgeliefert und natürlich erstmal geduscht. Abends ging es dann noch ins Bojangles, dem einzigen Pub wohl in Alice. Da wurde es nach zehn Uhr richtig voll… Meine Gruppe war schnell verschwunden, aber ich traf noch den Stuttgarter, neben dem ich im Zug von Adelaide nach Alice gefahren war… Und später noch zwei Mädels von meiner Great Ocean Road Tour. Gegen halb zwei ging’s dann zu Fuß zurück ins Hostel (Entgegen aller Warnungen und Empfehlungen). Am nächsten Morgen war dann draußen alles nass! Es hatte über Nacht ordentlich geregnet und der Himmel war ausnahmslos bewölkt. Gut, dass die Tour vorüber ist :). Zum Flughafen und mit Qantas nach Melbourne geflogen. Da ins Hostel eingecheckt und alles restliche Gepäck von Faizan abgeholt.

Die Tour hat sich echt gelohnt. Auch wenn ich knapp $500 mehr ausgegeben habe als andere, hatte ich doch zwei Tage mehr und eine wirklich gute Zeit. Die Gruppe war sehr gemischt, eigentlich waren keine der üblichen Backpacker-verdächtigen dabei. Daher war’s auch ein wenig ruhiger und entspannter am Abend, ohne Party! Der Tourguide war auch mächtig am Fotografieren, hab hier mal seine Seite verlinkt: http://www.thedirtygardener.org Vielleicht kommen da irgendwann auch Fotos von unserer Gruppe dazu…

Jetzt bin ich wieder im Süden und das Wetter ist wieder besser. Über Silvester hatten die hier 16 Grad, jetzt sind es, rechtzeitig zu den Australian Open, 33 (sollen heute 35 werden). Kann man also aushalten. Ich sitze aber in der State Library und komme den Demands nach. Heute abend geht es dann in die Rod Laver Arena, Federer spielt. Ist zwar erste Runde, aber was soll’s. Da es eine Nachtsession ist, wird’s auch nicht so warm…

Was jetzt noch ansteht ist Wäsche waschen. Die Klamotten sind von der Reise so wahnsinnig rot-dreckig, wird wohl nichts, die wieder sauber zu bekommen… Ansonsten müssen noch Souvenirs gekauft und nen Koffer nach Hause geschickt werden. Es bleibt also viel zu tun. Wer noch was haben möchte, muss sich beeilen und ne Bestellung per Email schicken, oder per SMS.

Für Neuseeland habe ich außer den Flügen auch noch nichts geplant… Tendiere mittlerweile dazu, mir nen Auto zu mieten und da rum zu fahren. Mal sehen…

3 Gedanken zu „Red Centre“

  1. Lieber Michel,

    ich freue mich, dass Dir die Tour so gut gefallen hat. Es sind auch wieder sehr schöne Fotos (auch mal von Dir !)

    Herzliche Grüße von
    Brigitte

  2. Das ist ja echt der Wahnsinn wieviel Eindrücke du in der kurzen Zeit vom ganzen Kontinent sammelst. Zum Glück lässt du uns daran teilhaben 🙂

    Jetzt gehts nach Neuseeland, richtig?
    Vielleicht triffst du ja Merlin dort.

    Aber dann ist auch mal bald Schluss mit lustig 😉 …wir in Hamburg freuen uns jedenfalls schon auf ein Wiedersehen!

  3. 1. wahsinnsfotos!

    2. Ich hoffe keiner ist von den Felsen gefallen.

    3. wahnsinnstrip!

    4. Manche lassen es sich aber echt gut gehen…

    5. wahsinnsfotos!

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