Indian Pacific & Perth

Am Mittwoch Nachmittag bin ich dann in Sydney in den Zug eingestiegen, der am Samstag Morgen in Perth, am anderen Ende des Kontinents sein sollte. 4352 Kilometer in eigentlich 65 Stunden, davon auch mal knapp 500 km auf der längsten geraden Strecke der Welt durch die Null Arbor Wüste. Wollte halt die Weite des Kontinents erfahren. Ging auch gut in Sydney los, aber drei Stunden bevor wir in Adelaide ankommen sollten, kam die Durchsage des Zugmanagers, dass in der Nullarbor Wüste ein Güterzug entgleist sei und sie jetzt etwa drei Tage brauchen würden, bis das repariert sei… Der Zug würde dann auch erst am nächsten Tag aus Adelaide weiter fahren und die Weiterfahrt sei mit der Hoffnung verbunden, dass der Streckenabschnitt dann auch fix wieder hergestellt sei. Durfte dann noch eine Nacht mehr im Zug schlafen. Hätte natürlich auch ins Hostel gehen können, aber da hätte ich ja zahlen müssen ;).


Auf dem ersten Streckenabschnitt gab es sonst weniger zu sehen, da in den Blue Mountains doch recht viele Bäume die Aussicht versperrten und ich nicht gerade auf der Seite mit der besten Aussicht saß. Am nächsten Morgen waren wir dann in Broken Hill, einem Dorf in NSW, das aber die Zeitzone, Telefonvorwahl und Sportart von South Australia adaptiert hat, da NSW ihnen irgendwas nicht zugestehen wollte.

Am nächsten Tag ist dann auch der Marian zugestiegen und dann ging es mit 22 Stunden Verspätung in Adelaide los. Am nächsten Tag standen wir dann noch einmal 6 Stunden in Cook, mitten in der Wüste. Es nieselte und mit den etwa 18 Grad sei es mit Abstand der kälteste Tag den die Zugbegleiterin jemals in Cook gehabt hatte. Normalerweise sind es 40 Grad… Normalerweise steht man auch nur 90 Minuten da. Aber da standen auch noch sechs andere Güterzüge (mit teilweise 119 Waggons), die alle auf die Freigabe des nächsten Streckenabschnitts warteten. Wir vertrödelten dann ein wenig Zeit mit Fußballtennis (ja, mitten in der Wüste gab es einen Tennisplatz und in dem Dorf, das ganze fünf Einwohner zählt, aber über einen Souvenirladen verfügt und früher auch mal eine Schule hatte…). Am Abend standen wir dann noch einmal mehrere Stunden auf der Stelle, bevor der kaputte Streckenabschnitt freigegeben war. An der Baustelle lagen dann auch noch viele kaputte Güterwaggons…

Dann kamen wir aber am Sonntag um 11:21 Uhr in Perth an. Und damit war ich ganze 95 Stunden unterwegs. Leider hat man durch die vielen Unterbrechungen die wirkliche Weite des Kontinents nicht wirklich spüren können und die vier Nächte im Schlafsessel haben auch ihre Spuren hinterlassen. Aber es hat sich schon gelohnt. Nullarbor war schon irgendwie klasse. Stundenlang bot sich das gleiche Bild: Nichts, nur ganz kleine Büsche und Steine und sonst nichts. Keine Bäume, wie der Name schon suggeriert.
Jetzt geht es im Campervan mit Marian die knapp 5000 km „hoch“ nach Darwin… Weiß nicht, wie das mit dem Internet unterwegs aussieht, also mal schauen… Durch die starke Verspätung hatten wir nun nur einen halben Tag in Perth, einen kurzen Stadtrundgang gemacht und das war es auch schon, leider…

Meine Reiseplanung für den Rest von Australien steht nun auch schon fest. Musst die leider über den Haufen werfen, da der Zug nur einmal pro Woche fährt. Aber läuft…
Darwin-Alice-Adelaide-Sydney(xmas&nye)-Blue Mountains-Canberra-Melbourne-GreatOceanRoad-Adleaide-Alice-Uluru-Melbourne…

Sydney

Ja, und nun war ich auch schon in Sydney. Aber Sightseeing hab ich noch nicht wirklich gemacht, denn dafür blieb mir keine Zeit. Hab die ganze Zeit nur weitere Reisen organisiert. Aber die Einfahrt über die Harbour Bridge mit dem Greyhound Bus war schon toll! Und das Opera House ist wirklich schön :). Wir hatten dann auch mal wieder gutes Wetter… Mehr hab ich von Sydney ausser dem Bahnhof auch nicht gesehen, aber ich hab ja auch zwischen den Jahren noch (hoffentlich) genügend Zeit. Hoffentlich haben die Highlights dann auch geöffnet.

Leider musste ich meine Planung für den Dezember ändern, da die Züge nur einmal pro Woche in der Hochsaison verkehren. Zum Heulen. Naja, gibt schon eine Alternativplanung, die natürlich umständlich ist, sich aber wohl auch realisieren lässt. Wird morgen früh gebucht und anschließend geht es dann mit dem Indian Pacific nach Perth…

Newcastle

Wie zu erwarten war, hat es in Newcastle natürlich auch geregnet, vor allem auf der Fahrt dahin. Die Tage waren dann aber einigermaßen angenehm, Sonnencreme war natürlich am Start. Zunächst bin ich mal wieder durch die Stadt gelaufen, aber wirklich viel anzusehen gab es auch hier nicht.
Am zweiten Tag ging es dann ins Hunter Valley, auf eine Wineyard-Tour. Gab dann etwa 50 Wein- und Schnappsproben in verschiedenen Familienbetrieben. Alles kostenlos, aber natürlich musste man den Fahrer für den Tag bezahlen ;). Die Proben reichten von den üblichen Rot- und Weißweinen neueren und älteren Jahrgangs zu Portwein (bis zu 21 Jahre alt) und letztlich zu Chili-Schnaps. Schon gut, wenn man ne Gruppe Engländer dabei hat, die die Barkeeper so zulabern, dass sie auch besondere Sachen rausrücken ;). England hatte gegen New Zealand vor zwei Tagen im Rugby Worldcup verloren und das wurde natürlich vor jeder Kellertür wieder angesprochen…

Port Macquarie

Einige Backpacker meinten, „Port“ sei richtig schön, aber auch hier gab es wieder wenig zusehen. Einige halten es hier echt vier Monate aus, aber sind am Arbeiten. Für mich war nach zwei Nächten und einem Tag auch schon wieder Schluss. Ein wenig den historischen Walk abgelaufen und das war’s.

Der Bus nach Port hatte ganze 90 Minuten Verspätung, der Busfahrer hatte sich in Brisbane verfahren… Der Bus nach Newcastle fuhr dann aber pünktlich ab, morgens um 05:40… Ansonsten ist das Wetter derzeit leider richtig „englisch“, regnet andauernd. Aber immerhin sind die Temperaturen noch bei noch angenehmen 25 Grad. In der prallen Sonne wird es mir manchmal schon zu heiß, dabei geht es noch gar nicht rund…

Coffs Harbour

rZwei Tage Coffs Harbour, eigentlich ist hier nichts los. Also ein wenig am Strand entlang spaziert und natürlich fotografiert. Hab dann auch Wale vom Strand aus gesehen und konnte mir somit die „Whale watching“-Tour sparen… Außer diversen Stränden hat Coffs auch nicht wirklich was zu bieten. Da war noch Big Banana, ein „Unterhaltungs- und Bildungszentrum“ über die Banane. Mit 3D-Kino über Bananen.
Naja, ein paar Fotos:

Byron Bay

Nun bin ich auch schon in New South Wales. Ab hier gilt wieder die Sommerzeit, die Läden in den beiden Grenzstädten Tweed Heads (NSW) und Coolangatta (QLD) haben also unterschiedlich lange auf, obwohl sie die gleichen Öffnungszeiten haben. In Byron selbst ist eigentlich nicht viel los. Hier kann man Surfen und Party machen | mehr eigentlich auch nicht. Die einzige Sehenswürdigkeit ist vielleicht noch Cape Byron, der östlichste Punkt von Festland Australia. Da bin ich dann auch gleich am ersten Tag hingewandert. Allerdings hatte es in der Nacht zuvor geregnet und daher war es verdammt schwül, obwohl der Himmel komplett bedeckt war. Ich hatte mich auch nicht eingecremt und dann wohl einen leichten Sonnenbrand auf den Unterarmen bekommen. In Australien muss man sich halt auch bei bewölktem Himmel eincremen…
Am zweiten Tag ging es dann nach Nimbin, dem „Haschisch und Hippie“-Zentrum Australiens. Da zieht es natürlich viele Traveller hin und so war ich einigermaßen gespannt und hatte relativ hohe Erwartungen, die aber natürlich nicht erfüllt wurden (was vielleicht ein wenig am Wetter lag). Es ist viel kleiner als gedacht und ein wirklich reines Hippie-Dorf ist es nicht: es gibt nur verdammt viele Läden, die Hanf-Produkte und Wasserpfeifen, Duftkerzen und Hippie-Schmuck verkaufen. Der Konsum oder Handel von Haschisch ist trotzdem illegal, es wird aber anscheinend mehr oder weniger von der Polizei geduldet. So werden einem vor dem Museum „mushrooms“ und im Museum selbst „cookies, cookies“ angeboten. Das Museum selbst sei inzwischen der größte Dealerschuppen, da draußen auf der Straße „Krieg“ tobe, womit wohl die 24h-Videoüberwachung gemeint war. Anschließend ging es mit der Tour zum BBQ am Rocky Ck Dam und anschließend noch Klippenspringen am Wasserfall. Leider gibt es auch keine Fotos von den Nimbin Rocks, da hatte es noch zu stark geregnet und aus dem Bus heraus konnte man die schlecht sehen. An Fotos war daher nicht zu denken.

Der östliche Punkt von Festland Australien

Das Schild sagt alles, oder?
Auf zu Cape Byron

Das ist der Hippie-Shuttle-Bus von Byron Bay. Es gibt aber mindestens vier verschiedene Touren pro Tag.
Regenbogenund Hippie-Lifestyle. Dafür werden einem auf der Straße “mushrooms” und im Museum “cookies, cookies” angeboten.

Blick hinter den Rocky Ck Dam
Hier fliest überflüssiges Wasser ab. Die Wasserreserven sind derzeit bei fast 100%

Von dem Felsen ging es ins kalte Nass…

Mit Surfen wurde es in Byron leider gar nichts. Brandung war einfach keine da. Am letzten Tag hab ich dann auch mal nur im Hostel gechillt. Es gab einfach nichts zu tun… Ein wenig am Strand gelegen und abends noch Filme mit Schweden geschaut. Schwedische Untertitel, aber immerhin mit Originalton.

Gold Coast

Nachdem ich in Noosa noch einmal die Sunshine Coast bereist hatte, machte ich auch noch eine Pause an der Gold Coast. In Surfers Paradise traf ich auf den Tim Pott aus Hamburg Sasel, der an der Bond-Universität ein Auslandssemester macht. Am nächsten Tag machte ich dann für eine Nacht Station im Haus von Prof. Keedy, wurde gut umsorgt und das Bett war natürlich auch um Welten besser als die Hostel-Betten. Bischen ausgetauscht über meine Erfahrungen an Monash und so.
Die Gold Coast und Brisbane haben wohl ein Abkommen unterzeichnet, dass beide Gemeinden immer gleichzeitig Wasserrestriktionen erlassen. Das hat zur Folge, dass an der Gold Coast nur noch vier Minuten legal geduscht werden darf, obwohl die Wasservorräte voll sind. Aber in Brisbane sind die notorisch leer… Daher wird jetzt auch ein Kanal gebaut um das Wasser umzuverteilen…