Während man sich in Berlin und Hamburg noch auf die Feierlichkeiten und das Feuerwerk für den Jahreswechsel vorbereitet scheint in Sydney schon wieder die Sonne. Es gibt daher einen kurzen Zwischenbericht: Gestern morgen um halb neun das Hostel verlassen und in die Schlange eingereiht. Einige waren so krank, die hatten die Nacht dort geschlafen, nur um am nächsten Tag gute Plätze zu haben. Die Schlange soll zeitweise bis zum Hyde Park angewachsen sein. Dabei schlängelte sie sich noch über freie Flächen… Es ging zu Mrs Macquaries Point (wer wissen will, wo das ist, benutze eine Karte). Nunja, ich traf ein paar Deutsche und dann noch ein paar Engländer aus meinem Zimmer und so kam ich in den Genuss von Plätzen in der ersten Reihe. Allerdings mussten wir bei strahlend blauem Himmel noch gute elf Stunden auf das große Feuerwerk warten. Es war zum Glück nicht so heiß, geschätzte 32 Grad. Aber mit Sonnencreme war das gut auszuhalten. Der Hafen war übersäht mit kleinen Segel- und Motorbooten, die Sicht war aber weniger getrübt, nur für das Feuerwerk suchte ich mir dann gegen elf Uhr einen besseren Punkt, und ich wurde nicht enttäuscht. Das Feuerwerk war gigantisch, wobei die [Form der] Brücke natürlich ihren Teil dazu beigetragen hat. Bilder gibt es vom Feuerwerk keine, nur ein 1GB Video 😛
Der Park war zugelassen für 20.000 Leute, Alkohol durfte nicht mit reingebracht werden, was auch ganz gut war, denn so war die Stimmung fröhlich. Obwohl viele ihren Billig-Wein und Schnapps erfolgreich reinschmuggelten. Aber es hielt wohl doch viele davon ab. Das ganze war natürlich kostenlos, andere hatten ein paar hundert Dollar für eine Boots-Tour hingelegt…
Noch eine kurze Anmerkung zu den Fotos: viele Fotos sind kommentiert, hab keine Lust, jedes einzeln hier aufzuführen, daher gibt es immer den Link zum Album.
Also von Darwin bin ich am 17.12. mit dem Zug bis runter nach Adelaide gefahren, diesmal schlappe 3000km in etwas mehr als 50 Stunden. Das einzige Mal, wo ich ausgestiegen bin, war Alice Springs, wo ich eine kurze Wanderung unternommen habe. Die Bodentemperaturen lagen bei gefühlten 40 Grad, trotzdem musste ich raus. Pause hab ich dann aber nur im Schatten gemacht, wo es (ohne Wind) auch noch unerträglich warm war. Die Essensvorräte wurden für den zweiten Tag auch aufgestockt und dann war ich schließlich in Adelaide. Gibt auch mal wieder ein paar Fotos:
Einige Flüsse in Australien führen sogar Wasser…… es regnet nämlich.Die Holzklasse. Gold- und Platinum-Service konnten wir nicht sehen und natürlich auch nicht leisten. Selbst das Bett war viel zu teuer…Sonnenaufgang aus dem fahrenden Zug fotografiert…Man könne meinen, der Bush brennt…oder?Aber es ist doch nur die Sonne!Wieso ist Berlin näher dran an Alice Springs als Rom?Ha, erwischt! In Australien wird der Schlitten vom Weihnachtsmann von Albino-Känguruhs gezogen.Der Todd River in Alice Springs. Führt ganz selten mal Wasser, daher wird die alljährliche Regatta auch mit den Händen durchgeführt.
Die Ameisen waren riesig, bestimmt 1.5cm lang
Hier ging die Hitzewelle weiter. Aber im Gegensatz zum schwülen Darwin hat man hier nicht so viel geschwitzt, mehr unter der direkten Sonneneinstrahlung gelitten. Adelaide selbst ist auch nicht so spektakulär, aber hat letzten Sommer nen (australischen) Hitzerekord aufgestellt: Zwei Wochen lang mindestens 40 Grad. Dementsprechend kalt war es im Hostel und eigentlich in allen Gebäuden, da alles extrem klimatisiert ist. Dennoch fällt die Temperatur schlagartig ab, sobald die Sonne etwas tiefer steht. Hatte alles zur Folge, dass ich ein wenig verschnupft aus Adelaide abgeflogen bin.
Einen Tag hab ich in Glenelg, dem Stadtstrand von Adelaide verbracht. Dorthin ging es mit der neuen und auch einzigen Straßenbahnlinie in Adelaide. Aber im Prinzip ist es auch nur eine einzige lange Einkaufsstraße, die direkt in den Pier mündet.
Leider hab ich für das historische Dörfchen Hahndorf ganz schlechtes Wetter erwischt. Es regnete und war relativ kühl. Richtig interessant war es nicht, nur aufgebauscht mit Souvenir-Shops.
Ein paar Fotos:
Weihnachten und kurze HosenVon einem deutschen Architekten entworfen, in Bremen gebaut und dann verschifft…
Die Dinger sind riesig. Bestimmt ein Meter im Durchmesser.
Adelaide hat ne Tram! Eine einzige Linie, die vom Hauptbahnhof zum Strand fährt.
Und per Email?
Na, die gibt es hier wenigstens auch…Bei grün darf man in alle Richtungen gehen, muss dafür aber auch ganz lange warten…Glenelg, Adelaide’s Stadtstrand. Die einzige Tramlinie fährt von der Innenstadt direkt an den Pier.
Nen Weihnachtsbaum haben sie hier auchHahndorf, ein altes deutsches Dorf. Heute rein Touristisch…Ja, die gibt es hier!Und das natürlich auch!
Am 23.12. bin ich dann vom heißen, aber stark klimatisierten Adelaide ins kalte, verregnete Sydney geflogen.
Australien hat bei acht Bundesstaaten (zähle die Territorien einfach mal dazu) fünf verschiedene Zeitzonen. Die nördlichen meinen, sie bräuchten kein Daylightsaving und daher gibt es das nur in den südlichen. So kommt es, dass wenn man von NT nur Richtung Süden nach SA fährt, man die Uhr um eine Stunde vor stellen muss…
Jetzt einen guten Rutsch an alle! In Sydney spielt die Welt an Silvester verrückt. Lassen wir uns überraschen…
So, nun bin ich auch schon die Westküste Australiens entlang gereist! Das war ein ganz gutes Stück Arbeit, denn die 6500km, die wir insgesamt zurück gelegt haben, wurden ohne Servolenkung und Klimaanlage beackert. Also Fenster auf und Arm raus, um zumindest ein wenig frische Luft zu kriegen. Aber die war zeitweise auch nicht wirklich kühler als in dem Camper.
Um euch die winzigen Details zu ersparen, gibt es hier mal nur eine Zusammenfassung. Zunächst ging es von Perth aus gen Süden nach Fremantle, aber da da nicht wirklich viel los war, schon bald gen Norden bis nach Cervantes, wo „The Pinnacles Desert“ ist. Für den Sonnenuntergang hat es nicht gereicht und so wurde die Attraktion kurz nach Sonnenaufgang angeschaut bevor es nach Kalbarri ging. Da haben wir zwei Tage Station gemacht und sind bei gefühlten 45 Grad drei Stunden Wandern gewesen, ohne Schatten, dafür aber mit vielen Fliegen…
Nächster Stop war Monkey Mia, dem weltbekannten Delfin-Resort in der Shark Bay, wo es die weltbekannte Delfin-Fütterung mit wilden Delfinen gab. Da war der Strand dann auch schon um halb acht Uhr morgens mit Touristen gefüllt (Ich hatte vorher schon den Sonnenaufgang fotografiert). Bei Monkey Mia ist auch die „Useless Loop Rd“, die nach „Useless Loop“ führt. Die Australier haben schon merkwürdige Namensgebung…
Mit einem Zwischenstopp in Carnarvon (wo es dann etwa 24h lang geregnet hat) ging es nach Coral Bay, danach nach Exmouth, wo wir insgesamt drei Nächte verbrachte. Die mittlere im Cape Range Nationalpark, das erste Mal ohne Duschen, aber immerhin mit Plumpsklo und Mülleimer. Da konnte man dann Schnorcheln und in Schluchten wandern. Ham wa auch gemacht! Das Riff hier ist anders, aber die vielfältigen Fische sind auch hier vorhanden, nur nicht so dolle…
Der nächste Stopp war Karijini Nationalpark, wo wieder ein wenig in Schluchten gewandert wurde und sonst nur gesonnt und entspannt wurde. Wieder keine Dusche und nur Plumpsklo, und Dingos. Bei den Wasserfällen konnte man auch Baden, was der Abkühlung ganz gut tat. Insgesamt war es in der Schlucht aber nicht ganz so heiß.
Es ging dann ein paar hundert Kilometer gen Norden nach Port Hedland, einer Industriestadt an der Nordküste. Hier wird Eisenerz nach Asien und vor allem nach China verschifft. Da die Australier wohl schon genug Geld haben, werden Rohstoffe verkauft und nicht fertige Produkte. Das rote Zeug wird alles mit Zügen zu den Schiffen gebracht, deren Umschlagzeit mittlerweile auf 24h herunter gedreht wurde. Da wir am Wochenende da waren, konnten wir leider keine Tour über die Anlage machen.
Vor Broome waren wir nur noch eine Nacht in Cape Keraudren, wo wir Schildkröten schauen wollten. Die sollen zu dieser Zeit anfangen, ihre Eier am Strand zu legen. Wir verloren aber in der Nacht ein wenig die Orientierung (Handytaschenlampe hat eine Reichweite von etwa 2.5m) und bei aufziehendem Gewitter ging es dann bald zurück in den Camper. Dann waren wir auch schon in Broome. Eigentlich hatten wir drei Wochen bis hierhin eingeplant, waren aber schon nach zwei da… Also erstmal länger da gewesen und Kinofilme geschaut: Australia im Open-Air Kino, dem ältesten Filmtheater der Welt und dann noch den 007, wo wir mittags alleine im Kino waren, quasi Privatvorstellung. Dann gab es auch mal wieder einen Strandtag, der aber wegen der Hitze schon nach zwei Stunden vorbei war ;). Langsam stieg auch die Luftfeuchtigkeit an, sodass man Nachts aus dem Schwitzen leider nicht mehr herauskam und morgens erstmal Duschen musste. Da der Camper nicht wirklich eine gute Luftzirkulation hat, blieb das dann auch das Standardprozedere für die kommenden zwei Wochen…
Es ging dann in drei Tagen bis nach Katherine, der nächsten größeren Stadt, aber auch etwa 1500km entfernt. Unterwegs haben wir auf einem 24h-Rastplatz übernachtet und dann noch am Lake Argyle, einem Stausee, der etwa 24,000 Freshies beherrbergt. Gesehen wurden aber leider keine… Mit Katherine waren wir dann auch im Northern Territory und da ging es dann erstmal für zwei Nächte zur Katherine Gorge. Ein Pool- und Kanutag auf dem Campingplatz, inklusive Schwimmen mit Freshies, aber die zeigten sich leider nicht. Dann waren wir noch eine Nacht bei den Edith Falls, wo wir das erste Mal richtig zugeregnet wurden. Als wir angefangen hatten, Essen zu machen, fing es an… Ich stand also in Badehose am (kostenlosen) BBQ und „kochte“ die Steaks, während Marian unter der Heckklappe die Kartoffeln kochte… Gegessen wurde dann unter der Heckklappe im Stehen und später saßen wir dann im Camper, total verdreckt und gelangweilt | das Gewitter hatte uns schon ein wenig überrascht. Den Tag über waren wir nämlich noch schön vier Stunden zum Sweetwater Pool wandern gegangen, natürlich in der prallen Hitze :). Gab dann da oben auch eine Abkühlung.
Der nächste Ort war dann Jurabi im Kakadu Nationalpark. Zunächst aber waren wir 74km auf Dirt Roads unterwegs um zum Waterfall Creek zu kommen, in deren Lagune Crocodile Dundee gedreht wurde. Leider regnete es dann am Ubirr, sodass wir den Sonnenuntergang da nicht mehr verfolgen konnten. Es regnete nun nämlich jede Nacht und die Gewitter kamen langsam rein. Es ist jetzt nämlich Wetseason und das heißt: Tagsüber Sonne und nachts Gewitter, obwohl die schon gegen ein Uhr aufzogen. Von Jurabi sind wir dann in den Litchfield Park gefahren und haben auf dem Weg noch bei den Jumping Crocs Station gemacht. Da werden wilde Salties gefüttert, die sich für das Essen schon bis zu 1m aus dem Wasser bewegen müssen.
In Litchfield machten wir dann noch zwei Nächte Station, bevor wir schon zwei Tage zu früh nach Darwin fuhren, um nicht mehr im nassen Camper übernachten zu müssen. Im Park wurden dann die vier Wasserfälle fotografiert und natürlich auch ein wenig gebadet, viel mehr gab es aber auch nicht zu sehen.
Fazit
Gestartet am 17.11. in Perth und angekommen am 11.12. in Darwin. Wir waren 24 Tage unterwegs und haben mehr als 6700km gerissen. Dank Tempo 80-90 konnten wir den Verbrauch auf unter 10l/100km/h drücken, wohingegen zwei Holländer den Verbrauch weit über 20l/100km/h hatten.
Es macht schon Spaß, auf der „falschen“ Seite der Straße zu fahren. Allerdings sind die Distanzen in Western Australia einfach zu riesig. Da muss man schon mal 700km von einer Attraktion zur nächsten fahren. Und das sieht dann so aus, dass die Straße auch für 40km gerne mal nur gerade aus geht. Also bis zum Horizont nur gerade aus und wenn man da ist, dann wieder und wieder und wieder und wieder…
Es ist also ziemlich langweilig, das Fahren. Da außer ein wenig Landschaft auch nicht so viel zu unternehmen war, wurde mehr als ein halbes Dutzend Bücher verschlungen.
Aufgrund der begrenzten Kochmöglichkeiten mit unserem einen Gasherd gab es doch sehr häufig Pasta. Jetzt ist für mich auch erstmal eine Pasta-Pause angesagt.
Wenn man die Westküste bereist und das Geld hat, dann sollte man auf jeden Fall einen Camper mit Allradantrieb mieten. Den hatten wir aus Kostengründen nicht und konnten daher viele Sachen auch nicht anfahren. Einige Sachen sind in der Wetseason aber auch ganz schnell gesperrt, sodass man den Zeitpunkt auf jeden Fall gut planen sollte, wenn man das noch einmal machen möchte.
Dafür war es aber nicht so voll, wenn man von der relativ hohen Quote der Deutschen auf den Camping-Plätzen mal absieht. Wer denkt, die Ostküste sei schon überfüllt mit Deutschen, der kommt sich an der Westküste sicherlich vor wie in Deutschland: die meisten anderen Camper kamen einfach aus ‚Schland.
Erinnert ein klein wenig zumindest an den Hamburger Hafen…Unser Camper, der wohl älteste, den Wicked noch hatte…So sieht es dann teilweise aus. Die Straße ist neu gemacht und im Norden von Perth sind die Straßen für Zieh-Wohnungs-Siedlungen auch schon fertig…
Endlos gerade aus!
Stromatoliten, quasi wachsende Steine, die von Bakterien in den letzten 3.5 Mrd Jahren produziert wurden und den Sauerstoffanteil in der Luft erst auf lebenswerte 20% schraubten.
Der sinn der Ozzies für Straßennamen hat einen neuen Höhepunkt gefunden.
Ein Strand voll mit Muscheln!
Hier auch, am Ende steht ein 3.4km langer elektrischer Zaun für Projekt Eden.Paradies? Monkey Mia.
Wasser halt
Sonnenuntergang halt
vor SonnenaufgangSonnenaufgang
Die MöwenDie TouristenDa ist er, der erste Delfin. Es sind alles Wild-Dolphins, die NICHT dressiert oder in Becken gehalten werden. Trotzdem kommen sie täglich zur Fütterung an den Strand.
Mal ganz nah.
Der bislang längste Roadtrain (ein anderer hatte 22 Achsen…)
Hab nach zwei Wochen verlängerte Wartezeit auch meine Ergebnisse bekommen. Hatte wohl meine Mobilfunknummer nicht registriert und daher keine SMS bekommen. Und da ich die letzten vier Wochen offline war, musste ich halt bis Darwin warten. Sind zufriedenstellend ;-), jetzt muss ich nur noch auf mein Testamur warten, die Urkunde für meinen Master of Information Technology. Mal schauen, ob das schon in Deutschland ist, wenn ich wieder komme. Gibt dafür noch keinen festen Termin aber einen ungefähren Zeitraum…