Red Centre

Dienstag morgen ging es dann los! Kurz nach sechs abgeholt und zum letzten Mal mit Dach über dem Kopf übernachtet… Die nächsten vier Nächte wurde dann ins Swags geschlafen, etwas wie ein Outdoor-Schlafsack mit ein wenig Matraze und Kopfkissen drin.
Wie alle Touren auch, geht es am ersten Tag natürlich zum Uluru. Das sind von Alice Springs aus 450km, mit Zwischenstopps an einer Kamelfarm und dem einzigen Bottleshop für die Tour. Auf dem Weg zu Uluru findet sich auch Fooluru:

Das ist Mt Connor und ist ein verdorbener Berg (lt Aborigines). Viele Touristen fallen drauf rein und denken, sie hätten Uluru schon gesehen… Man muss schon sagen, der erste Blick auf den roten Felsen ist schon ein magischer Moment. Zwischen Sanddünen hindurch kommt auf einmal am Horizont ein grau-rotes Etwas zum Vorschein. Dann geht es noch unzählige Kilometer weiter auf dem Highway, immer mit Blick auf Uluru. Von der Sunset Viewing Area gab’s dann die ersten Fotos:

Und da der so klein ist der Fels, sprang ich da einfach mal rüber!

Zu mittag gab es Sandwiches, mit vielen frischen Zutaten. Das sollte es dann auch die anderen vier Tage geben… Anschließend ging’s dann zum Fels und so rot ist der gar nicht. Raufklettern durfte man auch nicht, zu heiß und außerdem ist das nicht im Einklang mit den Aborigines, für die die Besteigung des Felsens Teil einer Zeremonie ist. Also sind wir von Höhle zu Höhle gelaufen und haben ein paar Geschichten über die Sichtweise der Ureinwohner gehört.

Bin dann noch mit zwei Franzosen halb um den Fels herum gelaufen, keiner wollte ganz rum und alleine wollte ich auch nicht. Anschließend wurde dann der Sonnenuntergang betrachtet. Wie alle Touren, ist das natürlich ein Muss und so war die Uluru Sunset Viewing Area für die Busse auch schon gut gefüllt, als wir mit Snooty (Name des Busses) da ankamen. Da wurden Buffets aufgebaut…

Wir schleppten Sekt und Cracker auf ne Düne rauf und ließen da die Korken knallen!

Irgendwie war der Sonnenuntergang dann nicht so übelst spektakulär und so gab es auch andere Sachen zu fotografieren, wie Kaja Tjuta:


Anschließend ging es dann zurück ins Ayers Rock Resort, dem einzigen Campground in der Nähe. Wir schliefen aber abseits der anderen Gruppen. Zum Abend gab es Känguruh-Curry, bevor man in die Swags hüpfte. Party wurde nicht gemacht, schließlich war der Wecker für 0400 gestellt…

Also früh hoch und noch vor dem Frühstück losgefahren. Swags zusammen gerollt und verstaut und dann um Punkt 0500 als der Nationalpark die Pforten öffnete, an allen wartenden Autos vorbeigerauscht, da wir die Tickets schon hatten :). Die meisten Touren fahren zur Uluru Sunrise Viewing Area, für uns aber ging es zur Kaja Tjuta Sunrise Viewing Area. Da war natürlich weniger los und der Anblick war einfach besser. Frühstück wurde dann oben auf einer Düne gezaubert. Blick auf Uluru war auch inklusive, weshalb die meisten sich nach Osten orientierten:


Aber viel schöner waren die Olgas:

Leider waren wir so nahe dran, dass meine Kamera nicht alle 36 Felsen drauf bekam. Anschließend ging es dann zur Wanderung durch’s Valley of the Winds. Das wird normalerweise um 11Uhr geschlossen, wegen der Hitze. Bis dahin wollten wir schon wieder zurück sein und so ging es gegen halb acht auch los. Da war der Carpark natürlich schon gefüllt und ne andere Gruppe kam uns entgegen, als wir gerade zwei der neun Kilometer hinter uns gebracht hatten. Es folgen nun einfach mal ein paar Fotos. Wirklich heiß war es allerdings noch nicht.



Gegen elf waren wir dann auch wieder am Bus und es ging zurück nach Yulara, dem Ayers Rock Resort. Wahnsinn, dass gegen viertel vor Elf noch einige Eltern ihre schon müden und nicht wirklich begeisterten Kinder auf den Walk schleppten… Sandwiches gab es diesmal am Swimming Pool. Nach ausgiebiger Mittagspause ging’s zum Mt Connor Lookout, auf der anderen Seite gab’s dann auch noch einen der vielen Salzseen:


Weiter ging’s auf dem Highway, bis der Tourguide auf einmal abbremste und nach links ins Outback abfuhr. Weiter ging es über „Felder“, die von Pferden und Rindern, und halt auch von wilden Kamelen bevölkert sind. Es wurde Feuerholz gesammelt und dann ging es mit ein wenig Off-road-Feeling den alten Uluru-Highway entlang. Bis zur Kings Creek Station, dem nächsten Overnight campground ging es dann aber wieder auf geteertem Highway entlang… Da wurde dann wieder in den Swimming Pool gesprungen und das Abendessen vorbereitet. Ein anderer Bus war da auch noch, aber da wir richtig Outback-Feeling gebucht hatten, ging es noch fünf Kilometer Dirtroad am Flugfeld für die Royal Flying Doctors entlang zu einem kleinen Schuppen. Witzigerweise gab es aber ne Dusche und ne Toilette mit Spülung. (Die ersten paar Kilometer Wasser sind dann halt auch relativ warm :)). Lagerfeuer wurde entzündet und Swags als Sitze positioniert:

Besuch gab es auch noch von ein paar wilden Kamelen, die durch unser Camp streunerten:

Dann Sonnenuntergang fotografiert, während Steve (Tourguide) das Abendbrot zubereitete…

Heute gab es Hühnchen mit ganz viel Gemüse vom BBQ. Als Highlight gab es dann heute Känguruh-Schwanz. Der war die letzten Wochen immer ausverkauft gewesen, wir bekamen aber welche :). Ein wenig geekelt hat man sich schon, aber geschmeckt hat der wirklich gut. War allerdings fettig, da die Roos den Schwanz als Schwungkörper beim Springen benutzen. Dafür gibt es Minuspunkte. Zubereite wurde er, indem die Haut und Haare im Feuer verbrannt und abgeschabt wurden und anschließend wurde er in Alufolie eingewickelt und etwa eine Stunde in die Glut gelegt. Das Fleisch schmeckte dann wie ein Mix aus Wild und Lamm, ohne Fett durchaus delicious:

Am dritten Morgen ging es natürlich auch wieder früh hoch, aber ein wenig später. Nächster Walk war King’s Canyon. Begonnen ebenerdig mussten erstmal ein paar Treppenstufen erklommen werden um oben auf den Klippen herum zu wandern:

Da der erste Teil relativ schattig war, gab es viele Geschichten und Erklärungen zu hören. Dinosaurier-Palmen wuchsen da und auch Kautaback, der am besten mit Asche gefuttert wird (kein Scherz).


Ja, auf dem Foto sieht man das Fliegennetz, ein essentieller Ausrüstungsgegenstand für Wanderungen in Australien.

Im Garden of Eden wurde dann kurz gebadet, Reinspringen hätte zur Folge gehabt, von der Tour ausgeschlossen zu werden…


Dann ging es wieder hoch auf die Klippe und weiter an beeindruckenden Felsformationen entlang.

Wildlife gab es natürlich auch:

Am Ende ging es eine Treppe wieder nach unten und zurück zur Kings Creek Station, wo es heute mal statt Wurst richtige Burger auf die Sandwiches gab. Dazu wurde der Rest Sekt vom Dienstag vertilgt. Es ging dann wieder zurück Richtung Alice Springs. Da wir ein off-road-Fahrzeug hatten, mussten wir nicht den Umweg über den Lasseter Highway nehmen, sondern konnten 100km über nen off-road-Highway fahren: Zwischenstopp mit Frisbee-werfen!

Zurück auf dem Stuart Highway wurde mit dem Landcruiser getroffen, der die fünf-Tages-Tourler bewegen sollte. Die drei-Tages-Tourler fuhren mit dem großen Truck wieder zurück nach Alice Springs. Da wechselt man das Auto und hat gleich eine Panne, mitten auf der einzigen Zugstrecke im Umkreis von tausenden Kilometern:

Weiter ging es 90km off-road, inklusive Feuerholz sammeln und wilde Tiere anschauen… Die Nacht verbrachten wir in der Oak Valley Aboriginal Community, allerdings waren wir doch ein wenig abseits des geschehens und da wohnt auch nur eine Familie.

Am nächsten Morgen gab uns Rob, der Vater der Community und Besitzer dieses 30km²-Landstriches eine kleine Tour über sein Gelände. Fossilien von den Inlandseen, die Australien vor 350 und 700 Millionen Jahren überdeckten. und auch noch mehr Felsen. Höhlenmalereien der Ureinwohner
.
Insgesamt nicht so wirklich spektakulär, aber schon irgendwie beeindruckend. Die Community versorgt sich selbst, hat Solarstrom, Computer und Telefon! Also Topmodern! Es ging dann weiter nach Alice Springs zurück, wo wir eigentlich Alkohol kaufen wollten, aber die haben in Alice Springs sehr strenge Regeln für die Bottle-Shops, was zur Folge hatte, dass es für den letzten Abend keinen Booze geben sollte. Aber vor dem Abendbrot würde es noch in einen pub gehen…
Wir fuhren dann von Alice gen Westen, in die Western MacDonnell Ranges. Da gab es ein paar Waterholes zum Schwimmen, hier das größte permanente in Central Australia (Name vergessen).
Hier waren einige Jungs (nicht von unserer Tour) so verrückt und sind aus etwa 12 meter Höhe von den Klippen gesprungen — Dabei kamen sie weniger als einen Meter von den Felsen im Wasser an.
Weiter ging es dann zur Ormiston Gorge, auch hier konnte man wieder baden. Bei diesem herrlichen Anblick entschieden wir uns für eine Wanderung durch die Schlucht am nächsten Morgen:
Steve meinte, dies sei die beste Wanderung in Central Australia. Also früh aufstehen… Es ging dann noch kurz in den Pub und anschließend zum Campground für die letzte Nacht, der einzige ohne Toilette und fließend Wasser:

Um 0400 klingelte wieder der Wecker, um halb sechs waren wir an der Schlucht und bereit fürs Wandern… Es folgen nun ein paar Bilder von der Wanderung und dem Sonnenaufgang. Wirklich beeindruckend und besser als alle anderen Walks bisher!



Nachdem wir den Hügel erklommen hatten, machten wir ne Weile Pause und gaaaaanz viele Fotos.



Da war es dann schon ein wenig heller:

Es ging dann weiter über die Ebene und zurück zum Fluss, dann Richtung Schlucht:



Hier gab es dann leider ein kleines Problem: Umdrehen oder durchs Wasser waten. War zum Glück nicht einmal knietief. Vor drei Wochen ging das noch bis zur Brust…

Auch hier tummeln sich die Dragons:


Viereinhalb Stunden waren wir für die knapp 8km unterwegs. Aber Fotos machen und über Felsen klettern kostet halt seine Zeit. Warm war es auch einigermaßen, aber nicht heiß, dank den Wolken. Der letzte Tag brachte dann auch zum ersten Mal bewölkten Himmel mit sich und Regenwolken zogen auf. Lunch gab es beim Gosse Bluff View, einem Meteoriten-Krater. Leider nicht so gut sichtbar, eher noch ein Fooluru:

Weiter ging es über Gravelroad Highway zum Palm Valley. Jetzt wurde der Allrad-Antrieb mal richtig ausgenutzt… Anhänger abgekoppelt und dann wurde richtig durchgeschaukelt. Die Fahrt (30min) war aber der Hammer, zwar langsam, aber über Stock und Stein, und durchs Wasser:

Palm Valley selbst ist dann nicht so spektakulär, ein paar große Palmen halt:



Und das war dann auch das letzte Highlight auf der Reise. Vom Allrad-Fahren gibt es nur lange und schwere Videos… Es ging dann den geteerten Highway zurück und beim Hostel abgeliefert und natürlich erstmal geduscht. Abends ging es dann noch ins Bojangles, dem einzigen Pub wohl in Alice. Da wurde es nach zehn Uhr richtig voll… Meine Gruppe war schnell verschwunden, aber ich traf noch den Stuttgarter, neben dem ich im Zug von Adelaide nach Alice gefahren war… Und später noch zwei Mädels von meiner Great Ocean Road Tour. Gegen halb zwei ging’s dann zu Fuß zurück ins Hostel (Entgegen aller Warnungen und Empfehlungen). Am nächsten Morgen war dann draußen alles nass! Es hatte über Nacht ordentlich geregnet und der Himmel war ausnahmslos bewölkt. Gut, dass die Tour vorüber ist :). Zum Flughafen und mit Qantas nach Melbourne geflogen. Da ins Hostel eingecheckt und alles restliche Gepäck von Faizan abgeholt.

Die Tour hat sich echt gelohnt. Auch wenn ich knapp $500 mehr ausgegeben habe als andere, hatte ich doch zwei Tage mehr und eine wirklich gute Zeit. Die Gruppe war sehr gemischt, eigentlich waren keine der üblichen Backpacker-verdächtigen dabei. Daher war’s auch ein wenig ruhiger und entspannter am Abend, ohne Party! Der Tourguide war auch mächtig am Fotografieren, hab hier mal seine Seite verlinkt: http://www.thedirtygardener.org Vielleicht kommen da irgendwann auch Fotos von unserer Gruppe dazu…

Jetzt bin ich wieder im Süden und das Wetter ist wieder besser. Über Silvester hatten die hier 16 Grad, jetzt sind es, rechtzeitig zu den Australian Open, 33 (sollen heute 35 werden). Kann man also aushalten. Ich sitze aber in der State Library und komme den Demands nach. Heute abend geht es dann in die Rod Laver Arena, Federer spielt. Ist zwar erste Runde, aber was soll’s. Da es eine Nachtsession ist, wird’s auch nicht so warm…

Was jetzt noch ansteht ist Wäsche waschen. Die Klamotten sind von der Reise so wahnsinnig rot-dreckig, wird wohl nichts, die wieder sauber zu bekommen… Ansonsten müssen noch Souvenirs gekauft und nen Koffer nach Hause geschickt werden. Es bleibt also viel zu tun. Wer noch was haben möchte, muss sich beeilen und ne Bestellung per Email schicken, oder per SMS.

Für Neuseeland habe ich außer den Flügen auch noch nichts geplant… Tendiere mittlerweile dazu, mir nen Auto zu mieten und da rum zu fahren. Mal sehen…

Die Westküste

So, nun bin ich auch schon die Westküste Australiens entlang gereist! Das war ein ganz gutes Stück Arbeit, denn die 6500km, die wir insgesamt zurück gelegt haben, wurden ohne Servolenkung und Klimaanlage beackert. Also Fenster auf und Arm raus, um zumindest ein wenig frische Luft zu kriegen. Aber die war zeitweise auch nicht wirklich kühler als in dem Camper.
Um euch die winzigen Details zu ersparen, gibt es hier mal nur eine Zusammenfassung. Zunächst ging es von Perth aus gen Süden nach Fremantle, aber da da nicht wirklich viel los war, schon bald gen Norden bis nach Cervantes, wo „The Pinnacles Desert“ ist. Für den Sonnenuntergang hat es nicht gereicht und so wurde die Attraktion kurz nach Sonnenaufgang angeschaut bevor es nach Kalbarri ging. Da haben wir zwei Tage Station gemacht und sind bei gefühlten 45 Grad drei Stunden Wandern gewesen, ohne Schatten, dafür aber mit vielen Fliegen…
Nächster Stop war Monkey Mia, dem weltbekannten Delfin-Resort in der Shark Bay, wo es die weltbekannte Delfin-Fütterung mit wilden Delfinen gab. Da war der Strand dann auch schon um halb acht Uhr morgens mit Touristen gefüllt (Ich hatte vorher schon den Sonnenaufgang fotografiert). Bei Monkey Mia ist auch die „Useless Loop Rd“, die nach „Useless Loop“ führt. Die Australier haben schon merkwürdige Namensgebung…
Mit einem Zwischenstopp in Carnarvon (wo es dann etwa 24h lang geregnet hat) ging es nach Coral Bay, danach nach Exmouth, wo wir insgesamt drei Nächte verbrachte. Die mittlere im Cape Range Nationalpark, das erste Mal ohne Duschen, aber immerhin mit Plumpsklo und Mülleimer. Da konnte man dann Schnorcheln und in Schluchten wandern. Ham wa auch gemacht! Das Riff hier ist anders, aber die vielfältigen Fische sind auch hier vorhanden, nur nicht so dolle…
Der nächste Stopp war Karijini Nationalpark, wo wieder ein wenig in Schluchten gewandert wurde und sonst nur gesonnt und entspannt wurde. Wieder keine Dusche und nur Plumpsklo, und Dingos. Bei den Wasserfällen konnte man auch Baden, was der Abkühlung ganz gut tat. Insgesamt war es in der Schlucht aber nicht ganz so heiß.
Es ging dann ein paar hundert Kilometer gen Norden nach Port Hedland, einer Industriestadt an der Nordküste. Hier wird Eisenerz nach Asien und vor allem nach China verschifft. Da die Australier wohl schon genug Geld haben, werden Rohstoffe verkauft und nicht fertige Produkte. Das rote Zeug wird alles mit Zügen zu den Schiffen gebracht, deren Umschlagzeit mittlerweile auf 24h herunter gedreht wurde. Da wir am Wochenende da waren, konnten wir leider keine Tour über die Anlage machen.
Vor Broome waren wir nur noch eine Nacht in Cape Keraudren, wo wir Schildkröten schauen wollten. Die sollen zu dieser Zeit anfangen, ihre Eier am Strand zu legen. Wir verloren aber in der Nacht ein wenig die Orientierung (Handytaschenlampe hat eine Reichweite von etwa 2.5m) und bei aufziehendem Gewitter ging es dann bald zurück in den Camper. Dann waren wir auch schon in Broome. Eigentlich hatten wir drei Wochen bis hierhin eingeplant, waren aber schon nach zwei da… Also erstmal länger da gewesen und Kinofilme geschaut: Australia im Open-Air Kino, dem ältesten Filmtheater der Welt und dann noch den 007, wo wir mittags alleine im Kino waren, quasi Privatvorstellung. Dann gab es auch mal wieder einen Strandtag, der aber wegen der Hitze schon nach zwei Stunden vorbei war ;). Langsam stieg auch die Luftfeuchtigkeit an, sodass man Nachts aus dem Schwitzen leider nicht mehr herauskam und morgens erstmal Duschen musste. Da der Camper nicht wirklich eine gute Luftzirkulation hat, blieb das dann auch das Standardprozedere für die kommenden zwei Wochen…
Es ging dann in drei Tagen bis nach Katherine, der nächsten größeren Stadt, aber auch etwa 1500km entfernt. Unterwegs haben wir auf einem 24h-Rastplatz übernachtet und dann noch am Lake Argyle, einem Stausee, der etwa 24,000 Freshies beherrbergt. Gesehen wurden aber leider keine… Mit Katherine waren wir dann auch im Northern Territory und da ging es dann erstmal für zwei Nächte zur Katherine Gorge. Ein Pool- und Kanutag auf dem Campingplatz, inklusive Schwimmen mit Freshies, aber die zeigten sich leider nicht. Dann waren wir noch eine Nacht bei den Edith Falls, wo wir das erste Mal richtig zugeregnet wurden. Als wir angefangen hatten, Essen zu machen, fing es an… Ich stand also in Badehose am (kostenlosen) BBQ und „kochte“ die Steaks, während Marian unter der Heckklappe die Kartoffeln kochte… Gegessen wurde dann unter der Heckklappe im Stehen und später saßen wir dann im Camper, total verdreckt und gelangweilt | das Gewitter hatte uns schon ein wenig überrascht. Den Tag über waren wir nämlich noch schön vier Stunden zum Sweetwater Pool wandern gegangen, natürlich in der prallen Hitze :). Gab dann da oben auch eine Abkühlung.
Der nächste Ort war dann Jurabi im Kakadu Nationalpark. Zunächst aber waren wir 74km auf Dirt Roads unterwegs um zum Waterfall Creek zu kommen, in deren Lagune Crocodile Dundee gedreht wurde. Leider regnete es dann am Ubirr, sodass wir den Sonnenuntergang da nicht mehr verfolgen konnten. Es regnete nun nämlich jede Nacht und die Gewitter kamen langsam rein. Es ist jetzt nämlich Wetseason und das heißt: Tagsüber Sonne und nachts Gewitter, obwohl die schon gegen ein Uhr aufzogen. Von Jurabi sind wir dann in den Litchfield Park gefahren und haben auf dem Weg noch bei den Jumping Crocs Station gemacht. Da werden wilde Salties gefüttert, die sich für das Essen schon bis zu 1m aus dem Wasser bewegen müssen.
In Litchfield machten wir dann noch zwei Nächte Station, bevor wir schon zwei Tage zu früh nach Darwin fuhren, um nicht mehr im nassen Camper übernachten zu müssen. Im Park wurden dann die vier Wasserfälle fotografiert und natürlich auch ein wenig gebadet, viel mehr gab es aber auch nicht zu sehen.

Fazit
Gestartet am 17.11. in Perth und angekommen am 11.12. in Darwin. Wir waren 24 Tage unterwegs und haben mehr als 6700km gerissen. Dank Tempo 80-90 konnten wir den Verbrauch auf unter 10l/100km/h drücken, wohingegen zwei Holländer den Verbrauch weit über 20l/100km/h hatten.
Es macht schon Spaß, auf der „falschen“ Seite der Straße zu fahren. Allerdings sind die Distanzen in Western Australia einfach zu riesig. Da muss man schon mal 700km von einer Attraktion zur nächsten fahren. Und das sieht dann so aus, dass die Straße auch für 40km gerne mal nur gerade aus geht. Also bis zum Horizont nur gerade aus und wenn man da ist, dann wieder und wieder und wieder und wieder…
Es ist also ziemlich langweilig, das Fahren. Da außer ein wenig Landschaft auch nicht so viel zu unternehmen war, wurde mehr als ein halbes Dutzend Bücher verschlungen.
Aufgrund der begrenzten Kochmöglichkeiten mit unserem einen Gasherd gab es doch sehr häufig Pasta. Jetzt ist für mich auch erstmal eine Pasta-Pause angesagt.
Wenn man die Westküste bereist und das Geld hat, dann sollte man auf jeden Fall einen Camper mit Allradantrieb mieten. Den hatten wir aus Kostengründen nicht und konnten daher viele Sachen auch nicht anfahren. Einige Sachen sind in der Wetseason aber auch ganz schnell gesperrt, sodass man den Zeitpunkt auf jeden Fall gut planen sollte, wenn man das noch einmal machen möchte.
Dafür war es aber nicht so voll, wenn man von der relativ hohen Quote der Deutschen auf den Camping-Plätzen mal absieht. Wer denkt, die Ostküste sei schon überfüllt mit Deutschen, der kommt sich an der Westküste sicherlich vor wie in Deutschland: die meisten anderen Camper kamen einfach aus ‚Schland.

Erinnert ein klein wenig zumindest an den Hamburger Hafen…
Unser Camper, der wohl älteste, den Wicked noch hatte…
So sieht es dann teilweise aus. Die Straße ist neu gemacht und im Norden von Perth sind die Straßen für “Zieh”-Wohnungs-Siedlungen auch schon fertig…

Endlos gerade aus!

Stromatoliten, quasi wachsende Steine, die von Bakterien in den letzten 3.5 Mrd Jahren produziert wurden und den Sauerstoffanteil in der Luft erst auf lebenswerte 20% schraubten.

Der sinn der Ozzies für Straßennamen hat einen neuen Höhepunkt gefunden.

Ein Strand voll mit Muscheln!

Hier auch, am Ende steht ein 3.4km langer elektrischer Zaun für Projekt Eden.
Paradies? Monkey Mia.

Wasser halt

Sonnenuntergang halt

vor Sonnenaufgang
Sonnenaufgang

Die Möwen
Die Touristen
Da ist er, der erste Delfin. Es sind alles Wild-Dolphins, die NICHT dressiert oder in Becken gehalten werden. Trotzdem kommen sie täglich zur Fütterung an den Strand.

Mal ganz nah.

Der bislang längste Roadtrain (ein anderer hatte 22 Achsen…)

Hab nach zwei Wochen verlängerte Wartezeit auch meine Ergebnisse bekommen. Hatte wohl meine Mobilfunknummer nicht registriert und daher keine SMS bekommen. Und da ich die letzten vier Wochen offline war, musste ich halt bis Darwin warten. Sind zufriedenstellend ;-), jetzt muss ich nur noch auf mein Testamur warten, die Urkunde für meinen Master of Information Technology. Mal schauen, ob das schon in Deutschland ist, wenn ich wieder komme. Gibt dafür noch keinen festen Termin aber einen ungefähren Zeitraum…