Ein wenig Wind

Gestern war es so windig, dass Fensterscheiben zerbrochen sind. Jo! Und da alles aus Glas ist… Naja, so schlimm war es auch nicht, aber trotzdem merkwuerdig. Einige (elektrische) Schiebetueren konnten nicht mehr benutzt werden, da der frontal auftreffende Wind sie zerstoert hatte. Was aber viel viel krasser war, die Stromversorgung ist ausgefallen – wegen ein wenig Wind (100 km/h)… Einige Gebaeude mussten deswegen auch evakuiert werden und die meisten Veranstaltungen am Nachmittag fielen somit dem Wind zum Opfer.

In unserem Haus ging allerdings dann auch kein Internet. Irgendwo ist wohl die Verbindung unterbrochen. Ziemlich merkwuerdig… Naja, wenn alles ueber der Strasse haengt, kein Wunder.

Achja, deswegen gab es in ganz Melbourne Verkehrschaos und Staus ueber Staus, haha. Der Bahnsteig an der Uni war auch nicht mehr beleuchtet und die Ansagen wurden muendlich gemacht. Dass es nicht so schlimm war, kann ich selbst bezeugen, denn Fahrradfahren war (problemlos) moeglich 🙂

Man sehe das auch im Kontrast zum Dienstag, an dem wunderbares Wetter herrschte. Das ist halt Melbourne 😉

Google Talk & Clayton Campus

Heute habe ich mal einen Tag off gemacht. D.h. nichts für die Assignments gemacht. Zwar steht morgen eine kleine Präsentation an, aber die ist schon vorbereitet. Dafür ging es heute mal zum größten Campus der Monash University – Nach Clayton. Clayton beherbergt ca. 24.000 Studenten, hier in Caulfield sollen es knapp 15.000 sein. Da viele Studenten zwischen beiden Campussen pendeln müssen, gibt es einen extra Shuttle-Bus, der seit letztem Jahr auch kostenlos ist… (Zuvor kostete jede Tour $2. Ja, man muss für alles bezahlen…)

Ich war dann also in Clayton und hatte noch eine Stunde Zeit bis der Google Tech Talk stattfinden sollte. Eine etwa einstündige Präsentation über MapReduce, eine Technik, die bei Google ganz häufig angewendet wird. Die Stunde habe ich dann damit verbracht, ein wenig über den Campus zu schlendern und ein paar Fotos zu machen. Kommilitonen hatten erzählt, Clayton sei alt und hässlich. Dem kann ich nur wiedersprechen. Alles in allem ein Campus, auf dem es über 70 Gebäude, noch viel mehr schattenspendende Bäume und richtige Ruhestätten im Freien gibt. Ein paar davon können auf den Fotos begutachtet werden.

Der Hörsaal war voll, zwar nicht überfüllt, aber voll. Der Vortrag selbst war stark vorgetragen und war eigentlich nur eine Werbeshow für Googles-Produktpalette. MapReduce wurde nur am Anfang kurz oberflächlich erklärt (Es ist im Prinzip ein Divide-and-Conquer-Algorithmus: Mappen auf viele Computer und dann die Ergebnisse auf eines reduzieren.) und dann ging es z.T. um Anwendungsszenarien. Der Vortragende war Anthony Baxter, ein Absolvent von Monash Caulfield von ’92 und einer der ersten bei Google Australia. Die meiste Zeit drehte es sich aber darum, was alles tolles bei Google gemacht und dass man da unbedingt mal ein Praktikum machen sollte…

Anschließend gab es dann noch einen Haufen Sandwiches von Subway bis auch die letzte hungrige Kehle gestopft war. Man hatte Gelegenheit, Kontakt zu Google Programmieren aufzunehmen. Mal sehen, was da in Zukunft draus wird 😉

Fazit: In Clayton ist viel mehr los und der Campus ist auch irgendwie schöner. Allerdings gibt es fast keine Jahr-5 Kurse für IT in Clayton. Daher werde ich wohl auch im nächsten Semester die meiste Zeit in Caulfield verbringen.

Jetzt werde ich mich aber doch noch einmal an die Assignments setzen. Ein wenig Zeit bleibt am heutigen Tage schließlich noch.

Nichts neues in Down Under

Ja, so sieht es aus… Die letzte Woche wurde vornehmlich im Fitnessstudio und am Schreibtisch verbracht. Das Wetter lies keine großen Touren zu und für die Uni muss hier einfach viel mehr gemacht werden. Ich bin aber nicht der einzige… Alle anderen sitzen genausolange und noch viel länger an ihren Assignments. Da wird auch schonmal das gesamte Wochenende durchgearbeitet, bis spät in die Nacht hinein. Soweit ist es bei mir natürlich noch nicht, ich hoffe auch, dass ich nie so spät dran bin, etwas noch in der Nacht fertig zu stellen.

Dank der Zeitumstellung in Europa gibt es die Champions League am Mittwoch und Donnerstag ab 05:30 zum Frühstück… Wenn hier in Australien kommendes Wochenende die Uhren umgestellt werden, bin ich euch nur noch acht Stunden voraus und damit fangen die Spiele bereits um 04:30 an… Mal sehen, ob ich mir das antuen werde.

Am Dienstag war ich mal im Kino mit zwei Flatmates, (Showvonick und Quai für die, die es wissen möchten, beide aus Bangladesh). Vantage Point gab es zu sehen. Kino ist im Prinzip wie in Deutschland, allerdings empfand ich den Ton wesentlich lauter, aber das ist mir ja auch schon bei DVDs aufgefallen, dass der Originalton immer lauter ist als der deutsche.

Dafür ist es gar nicht so einfach, ein vernünftiges Gespräch zu führen, da einfach viel zu viele Vokabeln fehlen… Also, wer noch die Chance hat, Vokabeln zu lernen, macht es gründlich…

Just in diesem Moment zeigt mein Widget an, dass in Hamburg und Melbourne jeweils 15°C herrschen… Ihr seht, der Herbst ist auch auf der Südhalbkugel an niedrige Temperaturen gebunden.

Morgen geht es nun (endlich) wieder in die Uni. Zwar hätte ich auch die letzten Tage dahin gehen können, denn die Computer Labs sind mit Swift-Card rund um die Uhr zu betreten. Ja, um die Computer Labs im H-Building (das neue, verspiegelte) zu betreten, muss man die Tür tatsächlich mit seinem Studentenausweis öffnen… Und alles wird mit Videokameras überwacht… Privatspähre adé. In der Postgrad-Lounge, wo die Tür nur für Postgraduate-Studenten geöffnet wird, kommt doch tatsächlich regelmäßig Security vorbei und checkt, ob jeder seinen Studentenausweis dabei hat und auch berechtigt ist, den Raum zu betreten… Das gleiche auch in den Syndicate Rooms, die für private Studien geignet sind. Ein wenig übertrieben finde ich, aber wenn sie es so wollen…

Über mangelde Ausstattung kann man nicht klagen, stehen uns doch über achthundert elektronische Volltext-Datenbanken zur Verfügung (Für die pro Jahr schlappe sieben Millionen Dollar ausgegeben werden, über 4,2 Mio. Euro). Die Bibliothek sei auch die größte in Australien und man kann sich die Bücher aus den anderen Bibliotheken von Monash in Victoria liefern lassen… Zwischen Caulfield und Clayton, den beiden Hauptcampussen von Monash verkehrt alle 30 Minuten auch ein eigener Shuttle-Bus. Allerdings gibt es hier keine richtige Mensa. Dafür finden sich aber viele kleine, recht günstige Restaurants (überwiegend asiatisch, aber auch KFC) direkt um den Campus herum. Ich habe aber beschlossen, Mittags nichts zu essen und ein wenig Geld zu sparen. Ein Hintergedanke ist aber auch, dass man nicht nach dem Essen zu träge wird und nicht mehr arbeiten kann ;).

Also, mir geht es soweit ganz prima, auch wenn kurze Hosen jetzt erstmal nicht mehr zur Tagesordnung gehören…

Für Bennet: Bislang habe ich überall nur House-Music gehört. Die scheint richtig „in“ zu sein. Ich werde dem aber mal weiter nachgehen…

PS: Fotos gibt es keine, da ich keine gemacht habe.

Hamburger Wetter

Ja, so sieht es derzeit aus. Heute morgen waren es nur noch 8 Grad. Das bedeutet einen Temperatursturz in der Spitze von über 30 Grad innerhalb von zehn Tagen. Melbourne-Wetter halt…

Am Dienstag gab es dann auch ein richtig schönes Gewitter. Da ist man einmal in der Innenstadt und dann das. Alle Straßen überschwemmt. Trotzdem fanden sich noch Radfahrer und Jogger im Central Business District. Seit Dienstag ist es also nur am Regnen. Das soll bis Anfang nächster Woche so weitergehen.

Naja, ne Regenjacke habe ich ja und die Heizung im Zimmer läuft auch einwandfrei ;).

Jetzt muss ich aber in die Uni – Gruppentreffen zur Analyse des Project Management beim Bau des Denver International Airports.

So long, Michel

Hitze und Formel 1

Ja, das sind die Themen, die diese Woche Melbourne beschäftigt haben.

Für den heutigen Grand Prix hatte ich mir gestern noch schnell eine Karte besorgt, allerdings nur fürs Gelände. Die hat schon stolze $68 gekostet (siehe Foto), ’ne Sitzplatzkarte hätte ab $369 gekostet – Das war mir der Spaß dann auch nicht wert. Zwar bin ich kein Fan von Motorsport, aber wenn man schon einmal so eine Chance hat, dann sollte man sie auch wahrnehmen.
Also habe ich auch nicht viel vom Rennen mitbekommen. Hamilton hat vor Heidfeld gewonnen und es sind nur wenige Autos ins Ziel gefahren. Das war es aber auch schon. Mir ging es dabei mehr um die Atmosphäre, Lautstärke und Geschwindigkeit. Die Autos sind schon laut und sie sind verdammt schnell, wenn sie drei Meter entfernt mit über 300 km/h an dir vorbeibrausen… Mit Ohrstöpseln war es gerade so zu ertragen.

Wer das Rennen verfolgt hat, der wird bemerkt haben, welche Temperaturen heute in Melbourne vorherrschten: 38 Grad Celsius in der Luft und 51 Grad auf dem Asphalt… Natürlich war der Himmel entsprechend wolkenfrei. Trinkwasser gab es natürlich wieder kostenlos, sonst wären hier bestimmt einige verdurstet! Ich habe nur ca. fünf Liter getrunken, ohne dass ich übermäßig viel in mich hineingekippt hätte.
38 Grad sind aber immer noch nicht die Toptemperatur der Woche. Die wurden am Freitag mit 40 Grad erreicht. Da haben selbst die Melbournians sich gesagt, es sei zu heiß und dementsprechend leer war auch der Campus… Im Schatten konnte man es so gerade eben aushalten. Schon bei der kleisten Bewegung transpirierte man und dabei war die Luftfeuchtigkeit gar nicht mal vorhanden. Es war einfach nur trocken und heiß.

Viel mehr ist diese Woche auch nicht passiert.
– Ich musste mir einen neuen Rucksack kaufen, da der andere zu viel Schweißtreiben am Rücken verursacht hat
– Das Fahrrad fährt noch immer
– Australier lassen sich immer noch nicht in der IT blicken
– Champions League kann man auch Live zum Frühstück schauen
– Europäisches Brot schmeckt einfach am besten!!!

Alkohol gibt es übrigens nicht im Supermarkt zu kaufen. Dafür gibt es extra Abteilungen und extra Läden, die sich komplett auf Alkoholika spezialisiert haben. Dort gibt’s sogar das Holsten Pilsener zu kaufen. In 24er Kästen für $45.

Als Spezial gibt es heute mal ein Video von der Finalrunde:
2008-03-16_final-lap

Und hier die Fotos von heute:

Natürlich freue ich mich immer über Kommentare!

Mein Zeitplaner sieht jetzt so aus, dass ich am 28.5. das letzte Mal in die Uni muss und das nächste Semester erst am 14.7. anfängt. Also ein paar Wochen zum Touren :).

Woche drei

Ja, da ist nun auch schon die dritte Woche rum! Diese Woche war recht unspektakulär. So langsam geht nämlich die Uni los und die ersten Deadlines stehen an. Also viel Arbeit und vor allem erstmal mit den Formaten vertraut werden.

Die ersten Paper wurden gelesen, zusammengefasst und analysiert, Tutorialaufgaben bearbeitet. So geht’s nun im Wochenrhythmus…

Am Freitag nachmittag ging’s mit einem Flatmate ins größte Einkaufszentrum in der Region nach Chadstone – 15 Gehminuten entfernt. Ist schon groß – größer als das AEZ und auch niedrigere Preise. Es gibt nämlich auch ganz viele „Szene“-Läden, die Surf-Wear verkaufen. Hier gibt’s mehr: http://www.chadstone.com.au/
Bei Coles habe ich hier ein „European Sunflower Bread“ gefunden – Da musste ich einfach zuschlagen, denn so langsam geht mir dieses Toastbrot auf die Nerven…

Am Samstag habe ich mir dann ein Fahrrad gekauft. Immer alles zu Fuß zu erledigen ist auf die Dauer nicht wirklich spannend, von der eingeschränkten Reichweite ganz zu schweigen und der ÖPNV ist für Postgrad-Studenten nicht ermäßigt… Die groben Unterschiede zu den deutschen Regeln sind: Nicht auf dem Bürgersteig fahren, Helmpflicht und natürlich die richtige Straßenseite auswählen.

Heute ging es dann auf die erste Radtour. Zunächst den Weg zur Uni abgefahren, dann von dort zum Strand (~ 25 min), an der Promenade entlang bis in die Innenstadt und von dort dann später zurück. Insgesamt war ich fünf Stunden unterwegs – ohne Stadtplan, immer der Nase nach. In der Innenstadt habe ich aber etwas verweilt: Dank dem Moomba waterfest. Wie ein Jahrmarkt – nur mit dem Fluß im Mittelpunkt. Drumherum aber gab es Kettenkarussel und „Fressmeilen“. Impressionen gibt’s später (Bandbreite ist hier begrenzt – Videos dauern zu lange…)

Die Temperaturen waren heute bei ca. 35° Grad – wolkenlos und windstill – und es war natürlich extrem trocken. Morgen soll es noch einen Tick heißer werden – dafür bin ich aber von 10 bis 20 Uhr in stark klimatisierten Räumen untergebracht… Trinkwasser wird immerhin an allen Ecken kostenfrei angeboten.

In Project Management arbeite ich jetzt übrigens mit einem Engländer zusammen und mit einem Kolumbianer habe ich mich auch schon ausgetauscht. In Network Security arbeite ich mit einem Chinesen zusammen und in Virtual Private Networks mit einer Gruppe von Indern. Für Mobile und Verteilte Rechensysteme gibt es keine Gruppenarbeit… Wie man schon merkt: Die Australier tauchen (vorerst) nicht auf. Die sind wohl nachtaktiv wie die Känguruhs. 😉

Letzten Sonntag hat Australien gegen Indien gespielt – Cricket. Ein wenig habe ich davon verfolgt und Dank meines Mitbewohners aus Bangladesch auch ein wenig verstanden – gar nicht mal so unspannend, trotzdem dauert es noch viel zu lange. Gestern abend gab es dann Footy – Aussie Rules Football. Das Spiel war wohl nicht hochwertig, meinem Empfinden nach wurde nur Kick-and-Rush gespielt – relativ langweilig. Die richtigen Matches sollen aber hochklassiger werden – war ja jetzt auch nur ein Testspiel.
Fernsehen funktioniert nun auch, dank Verlängerungsschnüren. Also gab es heute erstmal Zusammenfassungen von europäischen Spielen (Champions League, Premier League und Bundesliga). Als Frühstückskost wird mir am Mittwoch dann auch das Champions League-Spiel serviert. Eine leise Hoffnung, dass ich Spiele der EM08 verfolgen kann, keimt also wieder auf ;-).

Soweit für diese Woche!

Die erste Woche in der Uni

So, nun ist die erste Woche in der Uni auch schon rum und die ersten Vortragenden und Kommilitonen sind kennengelernt. Wie zu erwarten war, sind fast ausschließlich Inder und Chinesen in den Vorlesungen. Die einzigen europäisch-aussehenden Kommilitonen sind etwa 15 Jahre älter…

Von den vier Lesenden tragen drei in gutem Englisch vor. Deutlich und sehr gut zu verstehen. Der vierte kommt aus dem asiatischen Bereich und ist nur sehr schwer zu verstehen. :-/ Das geht aber auch meinen Kommilitonen so.

Vom Stoffumfang sieht es wohl so aus, dass in etwa der Stoff einer deutschen 3-4-SWS Vorlesung abgearbeitet wird. Zudem läuft die Benotung in allen vier Units ausschließlich über Assignments, was den Vorteil hat, dass ich direkt nach Semesterende durch bin. Dafür fällt aber während des Semester sehr sehr viel Arbeit an:
Virtual Private Networks: Test in Woche 13, 2 Assignments, Tutorialaufgaben
Network Security: Test in Woche 13, 2 Assignments
Project Management: 1 großes Assignment + Bewertung der Diskussionsbeteiligung
Mobile and Distributed Computing Systems: Ein Researchpaper + Präsentation, 7 Tutorialzettel (jeweils mit Review von zwei Researchpapern), 2 kleinere Assignments

Während der Woche war O-Fest, das traditionell immer in der ersten Vorlesungswoche stattfindet. Dabei präsentieren sich die meisten Clubs und Studentenvereinigungen und werben um neue Mitglieder. Durch Promotionaktionen gab es täglich kostenloses Essen und Trinken. Beigetreten bin ich nur dem MonashEuroClub, einer Vereinigung von und für Europäische Studierende. Allerdings gibt es davon nicht allzuviele, so sind knapp 30 der Mitglieder Europäischer Abstammung, der Rest setzt sich aus allen anderen Nationen zusammen. (Sind auch nur insgesamt 60-80). Am Donnerstag findet dann auch immer die O-Fest-Party im Mama Duke statt, einem Café auf dem Campus. Brechend voll wurde von 8pm bis 1am getanzt, dann ging es für die feierwütigen noch mit Bussen in die Stadt…

Über das Wetter kann man derzeit nur sagen: 4 seasons in a day! Ein typischer Spruch, den man häufig hört, wenn man sich mit Melbournians über das Wetter unterhält. Meint, morgens Regenschauer, mittags brütende Hitze bei blauem Himmel und am Nachmittag wieder bewölkt und windig. Da muss man eben drauf vorbereitet sein.

Mit Australiern bin ich nachwievor noch nicht wirklich in Kontakt gekommen, dafür habe ich schon alle Deutsch sprechenden Studenten gefunden ;). Ob das gut ist, wird sich zeigen. Die Asiaten sind aber auch alle sehr freundlich und offen.

Laufen gehen kann man hier in der Gegend leider nicht so gut, da es keine größeren Parks in meiner Umgebung gibt und es zum Strand ein wenig weit ist. Zwar stehen an allen Straßen Schatten spendende Bäume, aber einen richtigen Wald habe ich auch noch nicht gesehen…

Erster Eintrag

Die Anreise nach Australien hat sich leider etwas sehr stark in die Länge gezogen. Schon in Hamburg durften wir wegen Sicherheitsbedenken nicht starten und hatten am Ende fast zwei Stunden Verspätung. Blieben 30 Minuten zum Umsteigen, was in London eigentlich unmöglich ist. British Airways hat uns (mich und andere, die schnell zu ihrem Flieger mussten) in einem extra Shuttlebus über den Flughafen gefahren. So kamen wir rechtzeitig an, das Flugzeug wartete aber noch ca. 30 Minuten auf unser Gepäck.

Beim Zwischenstopp in Bangkok lief zunächst alles nach Plan. Vor dem Wiedereinsteigen wurde uns aber mitgeteilt, dass ein Cooling System bei der Landung kaputt gegangen ist. Die Reparatur würde zirka 90 Minuten dauern. Dafür gab es Essensgutscheine… Die Reparatur zog sich dann 120 Minuten hin, sodass der Aufenthalt insgesamt bei vier Stunden lag. Auf der Startbahn trat dann das gleiche Problem noch einmal auf, konnte von den Technikern aber auf dem Rollfeld innerhalb einer Stunde gefixt werden. Also ging es dann mit fünf Stunden Verspätung auf die letzte Etappe. Klar war zumindest schon einmal, dass ich den Anschlussflug nicht mehr bekommen würde.

Den Anschlussflug, den ich dann letztendlich bekommen habe, ging erst um 17:15 in Sydney los… Macht ganze neun Stunden Verspätung. In Sydney war es erstaunlich kühl. Dafür blies mir beim Aussteigen in Melbourne gleich richtig schön heiße Luft entgegen. Mit dem Skybus ging es dann in die Innenstadt und von dort zu Fuß zur Jugendherberge.

Die nächsten Tage habe ich dann zwischen Universität und Jugendherberge gependelt. In der Uni mussten die Units für das kommende Semester gewählt werden und die Orientierungswoche mit Informationssessions stand an. Also jeden Tag in die Uni. Für die erste Woche habe ich mir dann auch ein Wochenticket für den ÖPNV geholt. Innerhalb von Melbourne verkehren fast nur Trams, die fast alle 100 m halten. Dementsprechend lange dauert die Fahrt zur JH (ca 2-3 km).

Ich habe nun, am Sonntag, endlich ein Zimmer gefunden… Da ich so spät angekommen bin, war das gute und günstige natürlich schon vergriffen. Ich bin nun zirka 20 Gehminuten vom Campus entfernt untergekommen. Zusammen mit drei anderen Studenten (Bangladesch, Indien und ??). Mal sehen wie das wird.

Tagsüber wird man ja eh in der Uni sein… Vier Kurse mit jeweils drei bis vier Wochenstunden warten nun auf mich. Montags acht Stunden und Mittwochs sieben. Die Vorlesungen und Übungen dauern im Gegensatz zu Deutschland aber volle zwei Stunden – hier gibt es kein Akademisches Viertelstündchen. Die Uni empfiehlt für die erfolgreiche Bewältigung der Unit jeweils 12 Stunden pro Woche zu investieren, wobei die Contact Time bereits eingerechnet ist. Also wie in Deutschland… Nur dass hier Klausur und benoteter Leistungsnachweis gemacht werden müssen. Wie genau das alles abläuft, werde ich hoffentlich ab morgen sehen.

Für das Semester 1 habe ich mir folgende Units ausgesucht:
Network Security (Wohl ziemlich viel auf Protokollebene),
Virtual Private Networks (Auch viel auf Protokollebene),
Mobile and Distributed Computing Systems und
Project Management (Hier wird u.a. die Online-Diskussion benotet…).

Leider sieht es wohl so aus, dass fast keine Australier Postgraduate in der IT studieren. Die meisten internationalen Studierenden kommen definitiv aus China, dann aus den anderen Asiatischen Staaten und sonst nur aus Deutschland… Ja, neben mir sind noch zwei weitere Deutsche jetzt dabei. Beide sind auch über Keedy hier herangekommen und haben ebenfalls ihr deutsches Diplomstudium unterbrochen. Wie das genau mit den Quoten aussieht, gibt’s in den nächsten Tagen. Die Frauenquote scheint auch hier in der IT wie in Deutschland zu sein…

Das typische Melbourne-Wetter habe ich nun auch schon mitbekommen: Montag und Dienstag waren es ca. 38 Grad und am Mittwoch fiel die Temperatur auf 21 Grad und Hamburger Nieselregen. Seitdem ist es eher bewölkt als sonnig und die Temperaturen haben sich so um die 20 Grad eingependelt.

Jet-Lag hatte ich erstaunlicherweise gar keines :). Dafür habe ich im Flugzeug fast nur geschlafen und nur einen Film geschafft…