Hier gibt es die Fotos meines Travelbuddies Marian:
Hat aber auch ne SLR…
388 Tage am anderen Ende der Welt
So, nun bin ich auch schon die Westküste Australiens entlang gereist! Das war ein ganz gutes Stück Arbeit, denn die 6500km, die wir insgesamt zurück gelegt haben, wurden ohne Servolenkung und Klimaanlage beackert. Also Fenster auf und Arm raus, um zumindest ein wenig frische Luft zu kriegen. Aber die war zeitweise auch nicht wirklich kühler als in dem Camper.
Um euch die winzigen Details zu ersparen, gibt es hier mal nur eine Zusammenfassung. Zunächst ging es von Perth aus gen Süden nach Fremantle, aber da da nicht wirklich viel los war, schon bald gen Norden bis nach Cervantes, wo „The Pinnacles Desert“ ist. Für den Sonnenuntergang hat es nicht gereicht und so wurde die Attraktion kurz nach Sonnenaufgang angeschaut bevor es nach Kalbarri ging. Da haben wir zwei Tage Station gemacht und sind bei gefühlten 45 Grad drei Stunden Wandern gewesen, ohne Schatten, dafür aber mit vielen Fliegen…
Nächster Stop war Monkey Mia, dem weltbekannten Delfin-Resort in der Shark Bay, wo es die weltbekannte Delfin-Fütterung mit wilden Delfinen gab. Da war der Strand dann auch schon um halb acht Uhr morgens mit Touristen gefüllt (Ich hatte vorher schon den Sonnenaufgang fotografiert). Bei Monkey Mia ist auch die „Useless Loop Rd“, die nach „Useless Loop“ führt. Die Australier haben schon merkwürdige Namensgebung…
Mit einem Zwischenstopp in Carnarvon (wo es dann etwa 24h lang geregnet hat) ging es nach Coral Bay, danach nach Exmouth, wo wir insgesamt drei Nächte verbrachte. Die mittlere im Cape Range Nationalpark, das erste Mal ohne Duschen, aber immerhin mit Plumpsklo und Mülleimer. Da konnte man dann Schnorcheln und in Schluchten wandern. Ham wa auch gemacht! Das Riff hier ist anders, aber die vielfältigen Fische sind auch hier vorhanden, nur nicht so dolle…
Der nächste Stopp war Karijini Nationalpark, wo wieder ein wenig in Schluchten gewandert wurde und sonst nur gesonnt und entspannt wurde. Wieder keine Dusche und nur Plumpsklo, und Dingos. Bei den Wasserfällen konnte man auch Baden, was der Abkühlung ganz gut tat. Insgesamt war es in der Schlucht aber nicht ganz so heiß.
Es ging dann ein paar hundert Kilometer gen Norden nach Port Hedland, einer Industriestadt an der Nordküste. Hier wird Eisenerz nach Asien und vor allem nach China verschifft. Da die Australier wohl schon genug Geld haben, werden Rohstoffe verkauft und nicht fertige Produkte. Das rote Zeug wird alles mit Zügen zu den Schiffen gebracht, deren Umschlagzeit mittlerweile auf 24h herunter gedreht wurde. Da wir am Wochenende da waren, konnten wir leider keine Tour über die Anlage machen.
Vor Broome waren wir nur noch eine Nacht in Cape Keraudren, wo wir Schildkröten schauen wollten. Die sollen zu dieser Zeit anfangen, ihre Eier am Strand zu legen. Wir verloren aber in der Nacht ein wenig die Orientierung (Handytaschenlampe hat eine Reichweite von etwa 2.5m) und bei aufziehendem Gewitter ging es dann bald zurück in den Camper. Dann waren wir auch schon in Broome. Eigentlich hatten wir drei Wochen bis hierhin eingeplant, waren aber schon nach zwei da… Also erstmal länger da gewesen und Kinofilme geschaut: Australia im Open-Air Kino, dem ältesten Filmtheater der Welt und dann noch den 007, wo wir mittags alleine im Kino waren, quasi Privatvorstellung. Dann gab es auch mal wieder einen Strandtag, der aber wegen der Hitze schon nach zwei Stunden vorbei war ;). Langsam stieg auch die Luftfeuchtigkeit an, sodass man Nachts aus dem Schwitzen leider nicht mehr herauskam und morgens erstmal Duschen musste. Da der Camper nicht wirklich eine gute Luftzirkulation hat, blieb das dann auch das Standardprozedere für die kommenden zwei Wochen…
Es ging dann in drei Tagen bis nach Katherine, der nächsten größeren Stadt, aber auch etwa 1500km entfernt. Unterwegs haben wir auf einem 24h-Rastplatz übernachtet und dann noch am Lake Argyle, einem Stausee, der etwa 24,000 Freshies beherrbergt. Gesehen wurden aber leider keine… Mit Katherine waren wir dann auch im Northern Territory und da ging es dann erstmal für zwei Nächte zur Katherine Gorge. Ein Pool- und Kanutag auf dem Campingplatz, inklusive Schwimmen mit Freshies, aber die zeigten sich leider nicht. Dann waren wir noch eine Nacht bei den Edith Falls, wo wir das erste Mal richtig zugeregnet wurden. Als wir angefangen hatten, Essen zu machen, fing es an… Ich stand also in Badehose am (kostenlosen) BBQ und „kochte“ die Steaks, während Marian unter der Heckklappe die Kartoffeln kochte… Gegessen wurde dann unter der Heckklappe im Stehen und später saßen wir dann im Camper, total verdreckt und gelangweilt | das Gewitter hatte uns schon ein wenig überrascht. Den Tag über waren wir nämlich noch schön vier Stunden zum Sweetwater Pool wandern gegangen, natürlich in der prallen Hitze :). Gab dann da oben auch eine Abkühlung.
Der nächste Ort war dann Jurabi im Kakadu Nationalpark. Zunächst aber waren wir 74km auf Dirt Roads unterwegs um zum Waterfall Creek zu kommen, in deren Lagune Crocodile Dundee gedreht wurde. Leider regnete es dann am Ubirr, sodass wir den Sonnenuntergang da nicht mehr verfolgen konnten. Es regnete nun nämlich jede Nacht und die Gewitter kamen langsam rein. Es ist jetzt nämlich Wetseason und das heißt: Tagsüber Sonne und nachts Gewitter, obwohl die schon gegen ein Uhr aufzogen. Von Jurabi sind wir dann in den Litchfield Park gefahren und haben auf dem Weg noch bei den Jumping Crocs Station gemacht. Da werden wilde Salties gefüttert, die sich für das Essen schon bis zu 1m aus dem Wasser bewegen müssen.
In Litchfield machten wir dann noch zwei Nächte Station, bevor wir schon zwei Tage zu früh nach Darwin fuhren, um nicht mehr im nassen Camper übernachten zu müssen. Im Park wurden dann die vier Wasserfälle fotografiert und natürlich auch ein wenig gebadet, viel mehr gab es aber auch nicht zu sehen.
Fazit
Gestartet am 17.11. in Perth und angekommen am 11.12. in Darwin. Wir waren 24 Tage unterwegs und haben mehr als 6700km gerissen. Dank Tempo 80-90 konnten wir den Verbrauch auf unter 10l/100km/h drücken, wohingegen zwei Holländer den Verbrauch weit über 20l/100km/h hatten.
Es macht schon Spaß, auf der „falschen“ Seite der Straße zu fahren. Allerdings sind die Distanzen in Western Australia einfach zu riesig. Da muss man schon mal 700km von einer Attraktion zur nächsten fahren. Und das sieht dann so aus, dass die Straße auch für 40km gerne mal nur gerade aus geht. Also bis zum Horizont nur gerade aus und wenn man da ist, dann wieder und wieder und wieder und wieder…
Es ist also ziemlich langweilig, das Fahren. Da außer ein wenig Landschaft auch nicht so viel zu unternehmen war, wurde mehr als ein halbes Dutzend Bücher verschlungen.
Aufgrund der begrenzten Kochmöglichkeiten mit unserem einen Gasherd gab es doch sehr häufig Pasta. Jetzt ist für mich auch erstmal eine Pasta-Pause angesagt.
Wenn man die Westküste bereist und das Geld hat, dann sollte man auf jeden Fall einen Camper mit Allradantrieb mieten. Den hatten wir aus Kostengründen nicht und konnten daher viele Sachen auch nicht anfahren. Einige Sachen sind in der Wetseason aber auch ganz schnell gesperrt, sodass man den Zeitpunkt auf jeden Fall gut planen sollte, wenn man das noch einmal machen möchte.
Dafür war es aber nicht so voll, wenn man von der relativ hohen Quote der Deutschen auf den Camping-Plätzen mal absieht. Wer denkt, die Ostküste sei schon überfüllt mit Deutschen, der kommt sich an der Westküste sicherlich vor wie in Deutschland: die meisten anderen Camper kamen einfach aus ‚Schland.


















Hab nach zwei Wochen verlängerte Wartezeit auch meine Ergebnisse bekommen. Hatte wohl meine Mobilfunknummer nicht registriert und daher keine SMS bekommen. Und da ich die letzten vier Wochen offline war, musste ich halt bis Darwin warten. Sind zufriedenstellend ;-), jetzt muss ich nur noch auf mein Testamur warten, die Urkunde für meinen Master of Information Technology. Mal schauen, ob das schon in Deutschland ist, wenn ich wieder komme. Gibt dafür noch keinen festen Termin aber einen ungefähren Zeitraum…
Am Mittwoch Nachmittag bin ich dann in Sydney in den Zug eingestiegen, der am Samstag Morgen in Perth, am anderen Ende des Kontinents sein sollte. 4352 Kilometer in eigentlich 65 Stunden, davon auch mal knapp 500 km auf der längsten geraden Strecke der Welt durch die Null Arbor Wüste. Wollte halt die Weite des Kontinents erfahren. Ging auch gut in Sydney los, aber drei Stunden bevor wir in Adelaide ankommen sollten, kam die Durchsage des Zugmanagers, dass in der Nullarbor Wüste ein Güterzug entgleist sei und sie jetzt etwa drei Tage brauchen würden, bis das repariert sei… Der Zug würde dann auch erst am nächsten Tag aus Adelaide weiter fahren und die Weiterfahrt sei mit der Hoffnung verbunden, dass der Streckenabschnitt dann auch fix wieder hergestellt sei. Durfte dann noch eine Nacht mehr im Zug schlafen. Hätte natürlich auch ins Hostel gehen können, aber da hätte ich ja zahlen müssen ;).
Auf dem ersten Streckenabschnitt gab es sonst weniger zu sehen, da in den Blue Mountains doch recht viele Bäume die Aussicht versperrten und ich nicht gerade auf der Seite mit der besten Aussicht saß. Am nächsten Morgen waren wir dann in Broken Hill, einem Dorf in NSW, das aber die Zeitzone, Telefonvorwahl und Sportart von South Australia adaptiert hat, da NSW ihnen irgendwas nicht zugestehen wollte.
Am nächsten Tag ist dann auch der Marian zugestiegen und dann ging es mit 22 Stunden Verspätung in Adelaide los. Am nächsten Tag standen wir dann noch einmal 6 Stunden in Cook, mitten in der Wüste. Es nieselte und mit den etwa 18 Grad sei es mit Abstand der kälteste Tag den die Zugbegleiterin jemals in Cook gehabt hatte. Normalerweise sind es 40 Grad… Normalerweise steht man auch nur 90 Minuten da. Aber da standen auch noch sechs andere Güterzüge (mit teilweise 119 Waggons), die alle auf die Freigabe des nächsten Streckenabschnitts warteten. Wir vertrödelten dann ein wenig Zeit mit Fußballtennis (ja, mitten in der Wüste gab es einen Tennisplatz und in dem Dorf, das ganze fünf Einwohner zählt, aber über einen Souvenirladen verfügt und früher auch mal eine Schule hatte…). Am Abend standen wir dann noch einmal mehrere Stunden auf der Stelle, bevor der kaputte Streckenabschnitt freigegeben war. An der Baustelle lagen dann auch noch viele kaputte Güterwaggons…
Dann kamen wir aber am Sonntag um 11:21 Uhr in Perth an. Und damit war ich ganze 95 Stunden unterwegs. Leider hat man durch die vielen Unterbrechungen die wirkliche Weite des Kontinents nicht wirklich spüren können und die vier Nächte im Schlafsessel haben auch ihre Spuren hinterlassen. Aber es hat sich schon gelohnt. Nullarbor war schon irgendwie klasse. Stundenlang bot sich das gleiche Bild: Nichts, nur ganz kleine Büsche und Steine und sonst nichts. Keine Bäume, wie der Name schon suggeriert.
Jetzt geht es im Campervan mit Marian die knapp 5000 km „hoch“ nach Darwin… Weiß nicht, wie das mit dem Internet unterwegs aussieht, also mal schauen… Durch die starke Verspätung hatten wir nun nur einen halben Tag in Perth, einen kurzen Stadtrundgang gemacht und das war es auch schon, leider…
Meine Reiseplanung für den Rest von Australien steht nun auch schon fest. Musst die leider über den Haufen werfen, da der Zug nur einmal pro Woche fährt. Aber läuft…
Darwin-Alice-Adelaide-Sydney(xmas&nye)-Blue Mountains-Canberra-Melbourne-GreatOceanRoad-Adleaide-Alice-Uluru-Melbourne…