Adelaide

Ja, bin noch einen Eintrag schuldig…

Noch eine kurze Anmerkung zu den Fotos: viele Fotos sind kommentiert, hab keine Lust, jedes einzeln hier aufzuführen, daher gibt es immer den Link zum Album.

Also von Darwin bin ich am 17.12. mit dem Zug bis runter nach Adelaide gefahren, diesmal schlappe 3000km in etwas mehr als 50 Stunden. Das einzige Mal, wo ich ausgestiegen bin, war Alice Springs, wo ich eine kurze Wanderung unternommen habe. Die Bodentemperaturen lagen bei gefühlten 40 Grad, trotzdem musste ich raus. Pause hab ich dann aber nur im Schatten gemacht, wo es (ohne Wind) auch noch unerträglich warm war. Die Essensvorräte wurden für den zweiten Tag auch aufgestockt und dann war ich schließlich in Adelaide. Gibt auch mal wieder ein paar Fotos:

Einige Flüsse in Australien führen sogar Wasser…
… es regnet nämlich.
Die Holzklasse. Gold- und Platinum-Service konnten wir nicht sehen und natürlich auch nicht leisten. Selbst das Bett war viel zu teuer…
Sonnenaufgang aus dem fahrenden Zug fotografiert…
Man könne meinen, der Bush brennt…
oder?
Aber es ist doch nur die Sonne!
Wieso ist Berlin näher dran an Alice Springs als Rom?
Ha, erwischt! In Australien wird der Schlitten vom Weihnachtsmann von Albino-Känguruhs gezogen.
Der Todd River in Alice Springs. Führt ganz selten mal Wasser, daher wird die alljährliche Regatta auch mit den Händen durchgeführt.

Die Ameisen waren riesig, bestimmt 1.5cm lang

Hier ging die Hitzewelle weiter. Aber im Gegensatz zum schwülen Darwin hat man hier nicht so viel geschwitzt, mehr unter der direkten Sonneneinstrahlung gelitten. Adelaide selbst ist auch nicht so spektakulär, aber hat letzten Sommer nen (australischen) Hitzerekord aufgestellt: Zwei Wochen lang mindestens 40 Grad. Dementsprechend kalt war es im Hostel und eigentlich in allen Gebäuden, da alles extrem klimatisiert ist. Dennoch fällt die Temperatur schlagartig ab, sobald die Sonne etwas tiefer steht. Hatte alles zur Folge, dass ich ein wenig verschnupft aus Adelaide abgeflogen bin.
Einen Tag hab ich in Glenelg, dem Stadtstrand von Adelaide verbracht. Dorthin ging es mit der neuen und auch einzigen Straßenbahnlinie in Adelaide. Aber im Prinzip ist es auch nur eine einzige lange Einkaufsstraße, die direkt in den Pier mündet.
Leider hab ich für das historische Dörfchen Hahndorf ganz schlechtes Wetter erwischt. Es regnete und war relativ kühl. Richtig interessant war es nicht, nur aufgebauscht mit Souvenir-Shops.
Ein paar Fotos:

Weihnachten und kurze Hosen
Von einem deutschen Architekten entworfen, in Bremen gebaut und dann verschifft…

Die Dinger sind riesig. Bestimmt ein Meter im Durchmesser.

Adelaide hat ne Tram! Eine einzige Linie, die vom Hauptbahnhof zum Strand fährt.

Und per Email?

Na, die gibt es hier wenigstens auch…
Bei grün darf man in alle Richtungen gehen, muss dafür aber auch ganz lange warten…
Glenelg, Adelaide’s Stadtstrand. Die einzige Tramlinie fährt von der Innenstadt direkt an den Pier.

Nen Weihnachtsbaum haben sie hier auch
Hahndorf, ein altes deutsches Dorf. Heute rein Touristisch…
Ja, die gibt es hier!
Und das natürlich auch!

Am 23.12. bin ich dann vom heißen, aber stark klimatisierten Adelaide ins kalte, verregnete Sydney geflogen.

Australien hat bei acht Bundesstaaten (zähle die Territorien einfach mal dazu) fünf verschiedene Zeitzonen. Die nördlichen meinen, sie bräuchten kein Daylightsaving und daher gibt es das nur in den südlichen. So kommt es, dass wenn man von NT nur Richtung Süden nach SA fährt, man die Uhr um eine Stunde vor stellen muss…

Jetzt einen guten Rutsch an alle! In Sydney spielt die Welt an Silvester verrückt. Lassen wir uns überraschen…

Indian Pacific & Perth

Am Mittwoch Nachmittag bin ich dann in Sydney in den Zug eingestiegen, der am Samstag Morgen in Perth, am anderen Ende des Kontinents sein sollte. 4352 Kilometer in eigentlich 65 Stunden, davon auch mal knapp 500 km auf der längsten geraden Strecke der Welt durch die Null Arbor Wüste. Wollte halt die Weite des Kontinents erfahren. Ging auch gut in Sydney los, aber drei Stunden bevor wir in Adelaide ankommen sollten, kam die Durchsage des Zugmanagers, dass in der Nullarbor Wüste ein Güterzug entgleist sei und sie jetzt etwa drei Tage brauchen würden, bis das repariert sei… Der Zug würde dann auch erst am nächsten Tag aus Adelaide weiter fahren und die Weiterfahrt sei mit der Hoffnung verbunden, dass der Streckenabschnitt dann auch fix wieder hergestellt sei. Durfte dann noch eine Nacht mehr im Zug schlafen. Hätte natürlich auch ins Hostel gehen können, aber da hätte ich ja zahlen müssen ;).


Auf dem ersten Streckenabschnitt gab es sonst weniger zu sehen, da in den Blue Mountains doch recht viele Bäume die Aussicht versperrten und ich nicht gerade auf der Seite mit der besten Aussicht saß. Am nächsten Morgen waren wir dann in Broken Hill, einem Dorf in NSW, das aber die Zeitzone, Telefonvorwahl und Sportart von South Australia adaptiert hat, da NSW ihnen irgendwas nicht zugestehen wollte.

Am nächsten Tag ist dann auch der Marian zugestiegen und dann ging es mit 22 Stunden Verspätung in Adelaide los. Am nächsten Tag standen wir dann noch einmal 6 Stunden in Cook, mitten in der Wüste. Es nieselte und mit den etwa 18 Grad sei es mit Abstand der kälteste Tag den die Zugbegleiterin jemals in Cook gehabt hatte. Normalerweise sind es 40 Grad… Normalerweise steht man auch nur 90 Minuten da. Aber da standen auch noch sechs andere Güterzüge (mit teilweise 119 Waggons), die alle auf die Freigabe des nächsten Streckenabschnitts warteten. Wir vertrödelten dann ein wenig Zeit mit Fußballtennis (ja, mitten in der Wüste gab es einen Tennisplatz und in dem Dorf, das ganze fünf Einwohner zählt, aber über einen Souvenirladen verfügt und früher auch mal eine Schule hatte…). Am Abend standen wir dann noch einmal mehrere Stunden auf der Stelle, bevor der kaputte Streckenabschnitt freigegeben war. An der Baustelle lagen dann auch noch viele kaputte Güterwaggons…

Dann kamen wir aber am Sonntag um 11:21 Uhr in Perth an. Und damit war ich ganze 95 Stunden unterwegs. Leider hat man durch die vielen Unterbrechungen die wirkliche Weite des Kontinents nicht wirklich spüren können und die vier Nächte im Schlafsessel haben auch ihre Spuren hinterlassen. Aber es hat sich schon gelohnt. Nullarbor war schon irgendwie klasse. Stundenlang bot sich das gleiche Bild: Nichts, nur ganz kleine Büsche und Steine und sonst nichts. Keine Bäume, wie der Name schon suggeriert.
Jetzt geht es im Campervan mit Marian die knapp 5000 km „hoch“ nach Darwin… Weiß nicht, wie das mit dem Internet unterwegs aussieht, also mal schauen… Durch die starke Verspätung hatten wir nun nur einen halben Tag in Perth, einen kurzen Stadtrundgang gemacht und das war es auch schon, leider…

Meine Reiseplanung für den Rest von Australien steht nun auch schon fest. Musst die leider über den Haufen werfen, da der Zug nur einmal pro Woche fährt. Aber läuft…
Darwin-Alice-Adelaide-Sydney(xmas&nye)-Blue Mountains-Canberra-Melbourne-GreatOceanRoad-Adleaide-Alice-Uluru-Melbourne…